Pflanzenteile von Marihuana mit Hinweisschild „Care lnstructions. 
Für einen bewussten Umgang mit Cannabis. 
Sei vorsichtig, konsumiere vernünftig und schütze deine Gesundheit.“

Alkohol – Konsummenge

Neueste Forschung zeigt: Alkohol schadet der Gesundheit vom ersten Glas an.[1] Alkoholkonsum zu verringern und am besten zu beenden, verspricht körperliche und psychische Vorteile. Das können sein: eine gesündere Leber, weniger Infektionen, weniger Krebsrisiko, weniger Unfallrisiko, weniger Konflikte in sozialen Beziehungen, ein besseres Herz-Kreislauf-System, besserer Schlaf, weniger psychische Erkrankungen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) rät:

Am besten für die Gesundheit ist es, keinen Alkohol zu trinken. Wer sich entscheidet, Alkohol zu konsumieren, sollte so wenig wie möglich trinken.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen klar: Die Nennung einer „sicheren“ Menge beim Alkoholkonsum lässt sich aufgrund fehlender Evidenz nicht mehr aufrechterhalten. In einer Analyse von 592 Studien unter besonderer Berücksichtigung der Qualität der Arbeiten zeigte sich eine lineare Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Erkrankungs- und Sterbewahrscheinlichkeit.[2] Das heißt: Je mehr Alkohol getrunken wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit krank zu werden und zu versterben.

Warum wir keine Grenzwerte mehr nutzen[3]

Grenzwerte vermitteln den Eindruck, Menschen könnten eine „sichere“ Menge an Alkohol konsumieren, ohne dadurch Risiken von gesundheitlichen Schäden zu erhöhen. In vielen Fällen betrachten Konsumentinnen und Konsumenten diese Werte als eine Art Empfehlung oder als Garantie für Sicherheit. Dies ist, gemessen an den wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht mehr haltbar.

Der Verzicht auf die Nennung von Schwellenwerten vermeidet Missverständnisse und klärt Menschen über die langfristigen Gesundheitsrisiken von Alkoholkonsum auf.

Grenzwerte können außerdem den Eindruck erwecken, dass Alkoholkonsum in bestimmten Mengen „normal“ oder „akzeptabel“ ist. Die neuen Empfehlungen wirken dem entgegen: Sie verstärken den Fokus auf die Reduktion des Alkoholkonsums – unabhängig der konsumierten Menge.

Der Einfluss von Alkohol auf die Gesundheit hängt darüber hinaus von einer Vielzahl individueller Faktoren ab, wie etwa dem Alter, dem Geschlecht, der genetischen Veranlagung und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Ein allgemeiner Schwellenwert lässt sich daher nicht auf alle Menschen anwenden.


[1] Vgl. DHS (2023): Das Wissenschaftliche Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol. https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/WK_der_DHS_-_Empfehlungen_zum_Umgang_mit_Alkohol.pdf

[2] Global Burden of Disease 2016 Alcohol Collaborators (2018): Alcohol use and burden for 195 countries and territories, 1990-2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. In: Lancet, 392(10152), 1015-1035.

[3] Hinweis auf der Webseite unten: Unsere Broschüren und andere Veröffentlichungen der DHS enthalten ggf. noch unsere alten Empfehlungen. Wir überarbeiten unsere Materialien sukzessive, allerdings wird das viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten darum, möglicherweise entstehende Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Individuelle Faktoren im Umgang mit Alkohol

Neben den allgemeinen Empfehlungen sind für bestimmte Personengruppen besondere Bedingungen im Umgang mit Alkohol zu berücksichtigen. Hier gelten bestimmte Grundsätze, die zum Beispiel aufgrund körperlicher oder psychischer Bedingungen die Empfehlungen modifizieren. Besondere Empfehlungen gelten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Schwangere sowie Männer und Frauen mit Kinderwunsch, stillende Frauen und für alle Menschen kontextbezogen in bestimmten Situationen. Weitere Hinweise beziehen sich auf die parallele Einnahme von Medikamenten sowie zur Vorsicht bei Alkohol in Lebensmitteln.

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Wann und für wen kein Alkohol die einzige Wahl ist

Die unter den individuellen Faktoren aufgeführten Empfehlungen betreffen alle Menschen, auf die die jeweiligen Merkmale zutreffen.

Aufgrund der akuten körperlichen und psychoaktiven Wirkung von Alkohol, z.B. auf Konzentration, Wahrnehmung, Risikobereitschaft, Reaktionsvermögen oder Koordinationsfähigkeit werden weitere Empfehlungen ausgesprochen. Diese betreffen uneingeschränkt alle Personen und sind auf bestimmte Situationen, Aktivitäten oder soziale Kontexte bezogen.

Am Arbeitsplatz, bei der Bedienung von Maschinen und im Straßenverkehr sollten Menschen nicht unter Einfluss von Alkohol stehen. In Situationen, die vollständige oder erhöhte Aufmerksamkeit, Konzentration und Leistungsfähigkeit erfordern, ist jeder Alkoholkonsum mit zusätzlichen Risiken verbunden und sollte deshalb gemieden werden.

Menschen mit besonderen körperlichen oder sonstigen Vorbelastungen sollten Alkoholkonsum vermeiden, u.a. Kinder alkoholabhängiger Eltern und Menschen mit einer Suchterkrankung.

Bei Einnahme von Medikamenten gegen Schmerzen, Medikamenten mit psychisch verändernder Wirkung, oder wenn unklar ist, ob ein Medikament mit Alkohol unverträglich ist, sollte kein Alkohol getrunken werden.

Alle Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich in der Erziehung, Betreuung, Anleitung oder Unterhaltung von Kindern tätig sind, sollten während der Ausübung dieser Tätigkeiten keinen Alkohol zu sich nehmen und auch nicht unter Alkoholeinfluss stehen.

Rauschkonsum, das heißt zu einer Trinkgelegenheit fünf oder mehr Getränke für den Mann und vier oder mehr für die Frau, sollte grundsätzlich vermieden werden. Es bestehen erhöhte gesundheitliche Risiken, Vergiftungs-, Sturz- und Unfallgefahr.

Alkohol in Medikamenten

Antiseptische Mundspüllösungen, flüssige Präparate gegen Magen- und Darmbeschwerden, homöopathische Tropfen, viele pflanzliche Präparate und andere Arzneimittel enthalten Alkohol, beispielsweise als Konservierungsstoff oder Auszugsmittel. Der Alkoholgehalt kann für Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen und solche, die ihren Alkoholkonsum reduzieren wollen, problematisch sein.

Betroffene Personen sollten sich beim Kauf von Arzneimitteln über den Alkoholgehalt informieren.

Die DHS rät außerdem dazu:

  • Alternativen zu nutzen. Personen mit Abstinenzgebot sollten alkoholfreie Alternativen wählen.
  • Medikamente sicher aufzubewahren. Grundsätzlich sollten alle Medikamente, einschließlich alkoholhaltiger Präparate, für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
  • Beratung einzuholen: Bei Unsicherheiten oder gesundheitlichen Bedenken sollten stets ärztliche und/oder pharmazeutische Fachkräfte zu Rate gezogen werden.

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Alkohol in Lebensmitteln

Viele alltägliche Lebensmittel enthalten geringe Mengen an Alkohol. Dieser Alkoholgehalt muss auf den Verpackungen nicht immer angegeben werden. Für Kinder und Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen, ist das problematisch. Beispiele für Alkohol in Lebensmitteln sind:

  • „Alkoholfreie“ Getränke: Diese dürfen bis zu 0,5 Vol.-% Alkohol enthalten, was für Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen ein Problem darstellen kann.
  • Alkohol in Lebensmitteln: Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke, Sauerkraut und sogar gereiftes Obst können durch natürliche Gärungsprozesse geringe Mengen Alkohol enthalten.

Für die meisten Lebensmittel besteht keine rechtliche Verpflichtung, den Alkoholgehalt anzugeben. Die DHS rät dazu verfügbare und verlässliche Informationsquellen zu nutzen, um sich über den Alkoholgehalt in Lebensmitteln zu informieren.

Einige Beispiele sind:

Kinder sollten nicht frühzeitig an den Geschmack von alkoholischen Getränken gewöhnt werden. So sollten Kinder auch z.B. alkoholfreie Biere, alkoholfreien Wein oder alkoholfreien Sekt nicht erhalten.

Herausgeber

Gefördert vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit  

Umsetzung
Volt Communication GmbH, Münster
Webworker GmbH, Köln

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