
Alkohol? Weniger ist besser!
Alkohol ist in unserer Gesellschaft fest verankert und breit akzeptiert. Um Menschen vor möglichen Schäden zu schützen, ist ein Umdenken dringend erforderlich.
Neueste Forschung zeigt: Alkohol schadet der Gesundheit vom ersten Glas an. Alkoholkonsum zu verringern und am besten zu beenden, verspricht körperliche und psychische Vorteile. Das können sein: eine gesündere Leber, weniger Infektionen, weniger Krebsrisiko, weniger Unfallrisiko, weniger Konflikte in sozialen Beziehungen, ein besseres Herz-Kreislauf-System, besserer Schlaf, weniger psychische Erkrankungen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) rät:
Am besten für die Gesundheit ist es, keinen Alkohol zu trinken. Wer sich entscheidet, Alkohol zu konsumieren, sollte so wenig wie möglich trinken.

Weshalb die DHS keine Grenzwerte mehr zum Alkoholkonsum angibt
Grenzwerte zum Alkoholkonsum vermitteln den falschen Eindruck, Menschen könnten eine „sichere“ Menge an Alkohol konsumieren, ohne dadurch Risiken von gesundheitlichen Schäden zu erhöhen. Doch wissenschaftliche Studien zeigen: Je mehr Alkohol getrunken wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit krank zu werden und zu versterben.
Außerdem hängt der Einfluss von Alkohol auf die Gesundheit von einer Vielzahl individueller Faktoren ab, wie etwa dem Alter, dem Geschlecht, der genetischen Veranlagung und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Ein allgemeiner Schwellenwert lässt sich daher nicht auf alle Menschen anwenden.
Wann und für wen kein Alkohol die einzige Wahl ist
Wegen der akuten körperlichen und psychoaktiven Wirkung von Alkohol, z.B. auf Konzentration, Wahrnehmung, Risikobereitschaft, Reaktionsvermögen oder Koordinationsfähigkeit spricht die DHS weitere Empfehlungen aus.
Warum Rauschtrinken besonders gefährlich ist
Rauschkonsum, das heißt zu einer Trinkgelegenheit fünf oder mehr Getränke für den Mann und vier oder mehr für die Frau, sollte grundsätzlich vermieden werden. Es bestehen erhöhte gesundheitliche Risiken, Vergiftungs-, Sturz- und Unfallgefahr.
Wieso bei Alkohol in Medikamenten Vorsicht geboten ist
Antiseptische Mundspüllösungen, flüssige Präparate gegen Magen- und Darmbeschwerden, homöopathische Tropfen, viele pflanzliche Präparate und andere Arzneimittel enthalten Alkohol, beispielsweise als Konservierungsstoff oder Auszugsmittel. Der Alkoholgehalt kann für Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen und solche, die ihren Alkoholkonsum reduzieren wollen, problematisch sein.
Betroffene Personen sollten sich beim Kauf von Arzneimitteln über den Alkoholgehalt informieren.
Die DHS rät außerdem dazu:
- Alternativen zu nutzen: Personen mit Abstinenzgebot sollten alkoholfreie Alternativen wählen.
- Medikamente sicher aufzubewahren: Grundsätzlich sollten alle Medikamente, einschließlich alkoholhaltiger Präparate, für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
- Beratung einzuholen: Bei Unsicherheiten oder gesundheitlichen Bedenken sollten stets ärztliche und/oder pharmazeutische Fachkräfte zu Rate gezogen werden.
Weshalb Alkohol in Lebensmitteln ein Problem sein kann
Viele Lebensmittel enthalten geringe Mengen an Alkohol. Dieser Alkoholgehalt muss auf den Verpackungen nicht immer angegeben werden. Für Kinder und Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen, ist das problematisch. Beispiele für Alkohol in Lebensmitteln sind:
- „Alkoholfreie“ Getränke (z.B. alkoholfreie Biere, Weine): Diese dürfen bis zu 0,5 Vol.-% Alkohol enthalten, was für Menschen, die Alkohol meiden müssen oder wollen ein Problem darstellen kann.
- Alkohol in Lebensmitteln: Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke, Sauerkraut und sogar gereiftes Obst können durch natürliche Gärungsprozesse geringe Mengen Alkohol enthalten.
Für die meisten Lebensmittel besteht keine rechtliche Verpflichtung, den Alkoholgehalt anzugeben. Die DHS rät dazu, verfügbare und verlässliche Informationsquellen zu nutzen, um sich über den Alkoholgehalt in Lebensmitteln zu informieren.
Kinder sollten nicht frühzeitig an den Geschmack von alkoholischen Getränken gewöhnt werden. Auch alkoholfreie Varianten, wie beispielsweise alkoholfreie Biere, alkoholfreier Wein oder alkoholfreier Sekt sind ungeeignet für Kinder.
Weniger Alkohol - mehr Gesundheit
Grundsätzlich gilt: Die Wahrscheinlichkeit einer langen Lebenszeit in Gesundheit ist höher, je weniger Alkohol getrunken, je weniger Tabak/Nikotin konsumiert wird, je ausgewogener die Ernährung ist und ausreichende körperliche Bewegung erfolgt.
Hinweis zu den Publikationen der DHS
Die Broschüren und andere Veröffentlichungen der DHS enthalten zum Teil noch die mittlerweile veralteten Empfehlungen sowie Grenzwerte zum Alkoholkonsum. Wir überarbeiten unsere Materialien sukzessive und bitten darum, möglicherweise entstehende Irritationen zu entschuldigen.