Essstörungen - Zahlen, Daten, Fakten
Genaue Zahlen zur Verbreitung von Essstörungen sind aus verschiedenen Gründen kaum festzustellen. Insbesondere wurden in den neuesten Versionen der Klassifikationssysteme, also der 5. Version des Diagnostischen und International Classification of Diseases, ICD-11, die diagnostischen Kriterien der Essstörungen modifiziert und neue Unterformen aufgenommen; beispielsweise gibt es nun die „Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme“ (Avoidant/restrictive food intake disorder ARFID), die Gewichtsverlust ohne andere für die Anorexia nervosa typische Merkmale beschreibt. Somit sind die Daten aus aktuellen epidemiologischen Studien nur bedingt mit denen vergleichbar, die auf den vorherigen Versionen basieren. Die Abgrenzung klinischer Essstörungen zu gestörtem Essverhalten bleibt weiterhin schwierig.
Genaue Prävalenzen für manifeste Essstörungen sind kaum zu ermitteln, die berichteten Werte unterscheiden sich massiv. Es ist davon auszugehen, dass in westlichen Ländern 5,5 %–18 % der jungen Frauen und bis zu 2 % der jungen Männer bis zum frühen Erwachsenenalter von einer Essstörung betroffen sind.
Die COVID-19-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg der berichteten Fälle geführt.Quelle: Wunderer, E. et al. (2024): Essstörungen. In: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch 2024. Lengerich: Pabst.