Formen

Ob sich ein Glücksspielangebot zu einem Problem entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören:

  • kulturelle Traditionen
  • gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Art und Umfang des gesamten Glücksspielmarktes
  • die Strukturmerkmale des Glücksspielangebotes (z. B. Einsatzhöhe, Schnelligkeit des Ablaufes, Einbeziehung des Glücksspielers etc.)

Kennzeichen von Glücksspielen

Glücksspiele sind dadurch gekennzeichnet, dass man auf den Ausgang eines vorwiegend zufallsbedingten Ereignisses wettet und dabei Geld, Wertgegenstände oder Gegenleistungen einsetzt.

Beispiele:

  • Beim Lotto zum Beispiel kreuzt man Zahlen an, zahlt seinen Einsatz und „tippt“ darauf, dass bestimmte Zahlen gezogen werden.
  • Beim Roulette kauft man Jetons und setzt auf einfache Chancen (Rouge oder Noir; Pair oder Impair; Manque oder Passe), eine bestimmte Zahl oder eine Zahlenkombination.

Der Ausgang der genannten Glücksspiele kann weder vorhergesagt noch beeinflusst werden, sondern ist überwiegend vom Zufall abhängig.

Neben reinen Zufallsspielen (Geldspielautomaten, Roulette, Lotterien) gibt es auch Glücksspiele mit einem „Kompetenzanteil“ wie z. B. das Pokern oder Sportwetten. Der Einfluss der eigenen Kompetenzen bei solchen Glücksspielen wird jedoch in der Regel überschätzt.

Welche Glücksspiele gibt es?

Es gibt verschiedene Glücksspiele. Zum Beispiel:

  • Glücksspiele an Geldspielautomaten
  • Sportwetten
  • Lotterien und Rubbellose
  • Roulette, Poker, Kartenspiele
  • Spiele im Spielcasino
  • Lotterien

Der neue Glücksspielstaatsvertrag 2021 (Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland, GlüStV 2021) sieht vor, bislang illegale Glücksspiele im Internet ab dem 01. Juli 2021 bundesweit zu erlauben. Dazu zählen beispielsweise Online-Automatenspiele und Online-Casinos. Fachleute sehen die Öffnung des Marktes für Online-Glücksspiele kritisch, da Forschungsstudien zeigen, dass gerade diese Angebote besondere Suchtrisiken aufweisen. Glücksspiel im Internet ist rund um die Uhr von nahezu jedem Ort aus verfügbar. Zudem unterliegen Online-Glücksspiele keiner sozialen Kontrolle: Sie können weitgehend unbemerkt privat oder auch am Arbeitsplatz gespielt werden. Daher warnen Fachleute vor einen Anstieg von Glücksspielenden mit problematischem und pathologischem Spielverhalten, der durch die weitreichende Marktöffnung ausgelöst werden könnte.

Glücksspielmonopol des Staates

In Deutschland hat der Staat das Monopol auf Glücksspiele. Er kann aber auch anderen Anbietern erlauben, Glücksspiele zu veranstalten. Es verstößt gegen deutsche Gesetze, ohne eine behördliche Erlaubnis öffentlich Glücksspiele anzubieten oder dafür zu werben. Als öffentlich gelten auch Glücksspiele, die Vereine oder geschlossene Gesellschaften gewohnheitsmäßig veranstalten. Wer an unerlaubten Glücksspielen teilnimmt, macht sich strafbar. Gewinne und Spielschulden aus unerlaubten, also illegalen Glücksspielen sind vor Gericht nicht einklagbar.

Öffentliche Glücksspiele mit staatlicher Erlaubnis oder Duldung sind erlaubt. Bei Einhaltung gesetzlicher Auflagen gibt es behördliche Genehmigungen. Legale Glücksspielanbieter stehen auf der sogenannten „White List“ der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder.