Risiken

Glücksspiel kann abhängig machen. Eine Reihe von Faktoren begünstigt es, süchtig nach Glücksspiel zu werden:

  • Obwohl beim Glücksspiel Gewinn oder Verlust vom Zufall abhängen, fühlen sich Glücksspielende ins Spiel eingebunden. Sie glauben, durch Taktik oder Kenntnisse den Ausgang des Spiels beeinflussen zu können. Dieses Empfinden steigern „Fast-Gewinne“, etwa wenn bei Geldspielgeräten fast alle Symbole übereinstimmen.
  • Je schneller auf einen Einsatz ein Ergebnis folgt, desto rascher und stärker verändert das Spiel das Bewusstsein. Darum machen Geldspielautomaten und Sportwetten leichter abhängig als Lotto, auf dessen Ergebnis Spieler teils tagelang warten müssen.
  • Unregelmäßig auftretende Gewinne sichern den Spielanreiz. Verlustserien blendet das Gehirn dagegen leicht aus.
  • Münzen oder „Spielgeld“ wie Jetons und Chips verschleiern die Höhe der Einsätze und fördern die Bereitschaft, risikoreich zu spielen.

Bei Geldspielautomaten, (Online-)Casinos und Sportwetten ist das Risiko besonders hoch, nicht mehr damit aufhören zu können. Denn: Glücksspiele sind dafür gemacht, dass es schwerfällt, aufzuhören. Jeder Gewinn ist wie ein Kick. Erst wird dieser Kick entdeckt, dann gewollt und schließlich gebraucht. In der Regel ist es ein längerer Prozess, bis aus einem gelegentlichen Glücksspielenden ein problematischer Glücksspielender wird.

Wenn Glücksspielen zum Problem wird

Problematisch wird es, wenn der Nervenkitzel das eigentlich Wichtige wird. Dann müssen Glücksspielende häufig Einsätze und Spielfrequenz steigern, um immer wieder aufs Neue denselben Kick zu erleben. Der Kick wird das Wichtigste im Leben. Alles andere gerät in Vergessenheit. Die Gleichzeitigkeit von Hoffen und Bangen kann in einen Rausch versetzen wie Alkohol oder Drogen und ebenso abhängig machen. Solange gespielt wird, werden negative Gefühle wie Stress, Frustration oder Ängste wirkungsvoll verdrängt. Je länger und je mehr jemand spielt, desto größer werden die Sorgen und Probleme im richtigen Leben. Das Geld und die Zeit für alles andere fehlen. Je länger und häufiger um Geld gespielt wird, umso größer sind die Verluste.

Woran sind Glücksspielsüchtige zu erkennen?

Bei der Glücksspielsucht, wie bei den stoffgebundenen Suchtformen, zwischen Gebrauch, Missbrauch und Sucht zu unterscheiden. Die Übergänge zwischen den Phasen sind fließend. Die Symptome oft ähnlich wie bei den stoffgebundenen Süchten: ausschließliches Denken an das Glücksspiel, suchttypische Merkmale wie Kontrollverlust („Nichtaufhörenkönnen“), Abstinenzunfähigkeit, Vernachlässigung von Familie, Freunde und Hobbys, Beschaffungskriminalität etc.

Entwickelt sich eine Abhängigkeit, verändert dies Verhalten und Denken. So werden beispielsweise übliche Aktivitäten sowie häusliche, schulische, berufliche oder soziale Pflichten vernachlässigt. Das eindeutigste Kriterium einer Abhängigkeit ist die Unfähigkeit, das Glücksspielen zu kontrollieren, einzuschränken oder gar aufzugeben. Glücksspielsüchtige müssen spielen. Sie können nicht aufhören, selbst wenn sie sich oder anderen dadurch schaden.

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