Kokain - Geschichte
Der immergrüne Kokastrauch (Erythroxylon coca) wurde in Südamerika vermutlich schon 2500 v. Chr. als Kulturpflanze angebaut. Infolge der spanischen Eroberungszüge kam die Pflanze auch nach Europa und in die restliche Welt. Die chemische Isolation des reinen Kokains gelang zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts. Der deutsche Chemiker Albert Niemann stellte dabei fest, dass es nicht nur die allgemeine Leistung steigert, sondern auch örtlich betäubt (lokal anästhesiert). Schon bald wurde die Substanz bei Operationen zur Betäubung sowie zur Behandlung von Morphinabhängigkeit und gegen Depressionen eingesetzt.
Kokain als Zutat in Getränken
Gegen 1885 setzte ein Getränkehersteller Kokain einer kohlensäurehaltigen Limonade zu, nannte sie Coca-Cola und verkaufte sie in dieser Rezeptur bis 1906 als Allheilmittel. Erst nachdem zahlreiche tödliche Vergiftungsfälle bekannt geworden waren, verbot man Kokain 1914 als Zutat in Getränken und rezeptfreien Arzneien.
Kokain als Rauschmittel
Die deutsche Karriere von reinem Kokain als Rauschmittel begann in den 1920er-Jahren. Die 1980er-Jahre waren die Geburtsstunde von Crack und Freebase, zwei hochwirksamen und nochmals gefährlicheren Sonderformen von Kokain.