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Hilfe bei Suchtproblemen

Aufruf von Fachleuten: Strukturprobleme lösen & Suchthilfesystem verlässlich finanzieren

In einem gemeinsamen Aufruf fordern rund 350 Fachleute aus der Suchthilfe, Wissenschaft, Wohlfahrtsverbänden und der Sucht-Selbsthilfe von der künftigen Bundesregierung eine angemessen finanzierte Suchthilfe und eine moderne Drogenpolitik. Dazu formulieren sie eine Reihe von Maßnahmen, die kurzfristig auf den Weg gebracht werden sollten:

  • Die Bundesregierung muss kurzfristig alle Schritte einleiten, um Deutschland auf die immer wahrscheinlicher werdende Opioidkrise vorzubereiten: Wir brauchen u.a. ein bundesweites Monitoring- und Warnsystem, flächendeckende niedrigschwellige Substitutionsangebote und umfassende Verfügbarkeit von Naloxon.
  • Wir brauchen endlich eine neue Nationale Strategie für Sucht- und Drogenfragen, die die Lebensrealität vieler Menschen mit Suchtproblemen anerkennt und die neuen Herausforderungen angemessen präventiv und regulierend adressiert.
  • Statt über die Abschaffung der sucht- und drogenpolitischen Strukturen zu reden, muss das Amt des Sucht- und Drogenbeauftragten dringend aufgewertet und von einem zivilgesellschaftlich besetzten Drogen- und Suchtrat beraten werden.
  • Die öffentlich finanzierte und in ihrer Existenz bedrohte Suchtberatung und niedrigschwellige Behandlungsangebote müssen prioritär gesichert und als Anspruch gesetzlich verankert werden.
  • Wir brauchen ein Bund-Länder Koordinierungsgremium, das die Umsetzung von bundesgesetzlichen Regelungen in allen Bundesländern sicherstellt, wie den bundesweiten Ausbau von Drogenkonsumräumen und Drug-Checking, um Leben zu retten.
  • Das Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis muss verantwortungsvoll weiterentwickelt werden und dem Gesundheits-, Verbraucher und Jugendschutz Rechnung tragen.
  • Die beschlossenen Maßnahmen des fraktionsübergreifenden Antrags “Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“ müssen in der 21. Legislaturperiode umgesetzt werden.
  • Die Einführung eines grundsätzlichen Werbeverbotes für Alkohol- und Tabakprodukte sowie Sportwetten muss verbindlich in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden.
  • Die gegenwärtigen Strukturen der Zugänglichkeit und Abgabeformen von legalen Drogen müssen auf den Prüfstand.

Der Aufruf steht auf der Website des Paritätischen Gesamtverbandes als Download https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Schwerpunkte/Kindertagesbetreuung/kita/doc/2025_Aufruf_zukunftsfaehige_Suchtpolitik.pdf zur Verfügung.

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