Newsletter 3-2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das DHS Jahrbuch Sucht 2022 ist erschienen. Auch in diesem Jahr liefert das Standardwerk wieder Zahlen, Daten und Fakten rund um Drogen- und Suchtthemen. Einige davon finden Sie in diesem Newsletter. Wer mehr wissen will, kann die Publikation im Buchhandel oder direkt beim Pabst-Verlag erwerben.
Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für die 8. Auflage der Aktionswoche Alkohol. Mit Veranstaltungen in ganz Deutschland – und in diesem Jahr erstmals auch online – beteiligen sich zahlreiche Engagierte an der Präventionskampagne. Ziel ist es, auf die gesundheitlichen und sozialen Risiken des Alkoholkonsums hinzuweisen und zum Nachdenken über den Umgang mit Alkohol anzuregen. Der Terminkalender auf aktionswoche-alkohol.de informiert Sie über Aktionen vor Ort und im Netz. Wir freuen uns, wenn auch Sie mit dabei sind!
Herzliche Grüße aus Hamm
Ihr Team der DHS Geschäftsstelle
Dieser Newsletter informiert Sie über folgende Themen:
- DHS Jahrbuch Sucht 2022
- Weltnichtrauchertag 31. Mai 2022: „Save (y)our future. #LebeRauchfrei“
- Interviews zum Thema Gesundheitskompetenz
- Start des Portals kvappradar.de zu Gesundheits-Apps
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
- Bundesweite Aktionswoche Alkohol 2022 findet vom 14.-22. Mai statt
- Umstrukturierungen im Deutschen Frauenbund für alkoholfreie Kultur e.V.
- Neuer Selbsthilfeverein Elternnetzwerk Magersucht e.V.
- Online-Befragungen im Rahmen des Projekts NEWS
- Studienteilnehmende für Smartphone-App zu Alkoholkonsum gesucht
- Online-Befragung zum Rauch-Ausstieg
- Wolfram-Keup-Förderpreis verliehen
- EMCDDA Toolkit zur Prävention
- Strafen für Drogendelikte in Europa auf einen Blick
- Kurzfilm der Kampagne „Zien drinken doet drinken“ zu Alkoholwerbung
- Neues DHS Heft in Leichter Sprache zum Umgang mit kritischen Situationen
- Positionspapier des ABNR zur 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags
- EMCDDA Miniguides
- akzept Online-Fachaustausch am 19. Mai 2022
- Nürnberger Fachtagung für innovative Drogenarbeit vom 23.-25. Mai 2022
- Suchttherapietage Hamburg vom 07.-09. Juni 2022 – online
- Fachtagung Drug Checking am 15. Juni 2022 in Frankfurt/Main
- Hybride Fachtagung Cannabis Future am 24. Juni 2022 in Berlin
- Deutschsprachiges Ländertreffen der AA vom 29.-31. Juli 2022 in Berlin
- Deutscher Suchtkongress vom 07.-09. September 2022 in München
- 7. Nationale Substitutionskonferenz am 21. September 2022 in Berlin
- 61. DHS Fachkonferenz SUCHT vom 26.-28. Oktober 2022 in Essen
- Save the date: 3. Aktionstag Suchtberatung am 10. November 2022
- Vorankündigung: 6. Rosenheimer Suchthilfetag am 16. November 2022
- Schulungen an der Schnitthilfe zwischen Sucht- und Behindertenhilfe
- Geschäftsführung fdr+
Aus der DHS
DHS Jahrbuch Sucht 2022
Das DHS Jahrbuch Sucht 2022 ist am 26. April erschienen. Das Standardwerk fasst aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zum Konsum von Alkohol und Tabak sowie zu Glücksspiel, Essstörungen, Delikten unter Alkoholeinfluss, Suchtmitteln im Straßenverkehr und zur Rauschgiftlage zusammen. Zudem gibt es die wichtigsten aktuellen Ergebnisse der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) wieder. Es informiert über die Rehabilitation substanzbezogener Abhängigkeitserkrankungen durch die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) und präsentiert das aktuelle Thema „Sucht unter Corona-Bedingungen“. Das DHS Jahrbuch Sucht 2022 enthält ein umfangreiches Adressverzeichnis deutscher und europäischer Einrichtungen im Suchtbereich. Wesentliche Inhalte im Überblick:
Alkohol
Der Alkoholkonsum in Deutschland sank im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr. International betrachtet war der Verbrauch aber wiederum sehr hoch mit 10,2 Litern Reinalkohol pro Bundesbürger:in im Alter ab 15 Jahren. Im weltweiten Vergleich ist Deutschland nach wie vor ein Hochkonsumland für Alkohol.
Alkoholbedingte Mortalität
An einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache starben in Deutschland 19.000 Frauen und 43.000 Männer (im Jahr 2016). Das waren 4,0 % aller Todesfälle unter Frauen und 9,9 % aller Todesfälle unter Männern.
Delikte unter Alkoholeinfluss
Empirische Befunde unterstützen die Ansicht, dass sowohl die akuten als auch die längerfristigen Wirkungen von Alkohol die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Straftaten zu begehen.
Alkohol im Straßenverkehr
Von 2011 bis 2020 hat die Zahl der Alkoholunfälle mit Personenschaden um 18,2 % abgenommen. Die Zahl der Beteiligten an Alkoholunfällen mit Personenschaden hat sich um 13,6 % reduziert. Alkoholunfälle mit Personenschaden ereignen sich am häufigsten in den Abend- und frühen Morgenstunden und insbesondere in den Wochenendnächten. Unter den Verursachenden dieser nächtlichen Freizeitunfälle sind junge Erwachsene überproportional häufig vertreten.
Tabak
Der Fertigzigarettenkonsum in Deutschland ist im Jahr 2021 gesunken: er betrug 71,8 Mrd. Stück (-2,8 % gegenüber dem Vorjahr). Ebenfalls rückläufig war der Verbrauch von Feinschnitt, der bei 24.854 Tonnen (-5,6 %) lag. Diese Menge entspricht etwa 37,3 Mrd. selbstgedrehter Zigaretten. Der Verbrauch von Zigarren/Zigarillos stieg auf 2,8 Mrd. Stück (+1,4 %). Wie in den Vorjahren nahm der Verbrauch von (Wasser-)Pfeifentabak deutlich zu: auf 8.387 Tonnen (+40,0 %). Die Konsumausgaben für Tabakprodukte erhöhten sich im Jahr 2021 auf 29,4 Mrd. Euro (+2,0 %). Die Einnahmen aus der Tabaksteuer stiegen leicht: sie lagen bei 14,7 Mrd. Euro (+0,5 %). Im Jahr 2020 rauchten in Deutschland 24 % der Frauen und 34 % der Männer ab 18 Jahren.
Glücksspiel
Die Umsätze (Spieleinsätze) auf dem legalen Glücksspiel-Markt in Deutschland verweisen in 2020 – im Vergleich zum Vorjahr – auf einen Umsatzrückgang von 11,3 % auf 38,3 Mrd. Euro. Als größtes Marktsegment verzeichneten die rund 220.000 aufgestellten gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben einen Rückgang des Umsatzes und Bruttospielertrags um 25,5 % auf 17,9 Mrd. Euro bzw. 4,1 Mrd. Euro. Die Bruttospielerträge des regulierten Marktes erreichten ein Volumen von 10,112 Mrd. Euro (-8,7 %). Auf dem nicht-regulierten Markt wurde ein geschätzter Ertrag von 1,568 Mrd. Euro erzielt (-29 %). Die glücksspielbezogenen Einnahmen des Staates aus erlaubten Angeboten lagen 2020 bei 5,341 Mrd. Euro (-1,3 %).
Rauschgiftlage 2020
Seit zehn Jahren ist ein ständiger Anstieg der in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Rauschgiftdelikte festzustellen. Neben den Daten der PKS deuten auch weitere Indikatoren wie z.B. die hohen Sicherstellungsmengen einzelner Rauschgiftarten auf eine hohe Verfügbarkeit von und Nachfrage nach Betäubungsmitteln hin. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 1.581 drogenbedingte Todesfälle polizeilich registriert. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2019: 1.398 Tote; +13,1 %).
Drogen im Straßenverkehr
Die Gefährdung der Verkehrssicherheit durch drogenbeeinflusste Kraftfahrer:innen hat seit den 1990er Jahren an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 1998 wurde ein Ordnungswidrigkeitstatbestand für das Fahren unter dem Einfluss bestimmter psychoaktiver Substanzen eingeführt. Ausbildungsmaßnahmen für die Polizei zur besseren Erkennung einer Drogenwirkung bei Kraftfahrer:innen sowie der Einsatz von Drogenschnelltests führten dazu, dass die Dokumentation der Unfallursache „andere berauschende Mittel“ deutlich anstieg. Sie liegt aber immer noch um ein Vielfaches niedriger als die der Unfallursache Alkohol.
Essstörungen
Verlässliche Zahlen zur Verbreitung von Essstörungen sind schwierig zu ermitteln – auch weil sich die diagnostischen Kriterien in den neuesten Versionen der Klassifikationssysteme deutlich verändert haben. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass sich die Coronapandemie und die damit verbundenen Einschränkungen, auf die Essstörungssymptomatik und komorbide Störungen negativ auswirken.
Medikamentenabhängigkeit
Schätzungsweise etwa 1,5 bis 1,9 Mio. Menschen in Deutschland sind medikamentenabhängig: insbesondere von Benzodiazepinen und Z-Substanzen sowie opioidhaltigen Schmerzmitteln. Vor allem ältere Frauen sind betroffen, weil sie häufig über einen langen Zeitraum Psychopharmaka verschrieben bekommen. Die missbräuchlich häufige und unnötig hoch dosierte Anwendung, teilweise auch die Gewöhnung an nicht-opioidhaltige Schmerzmittel trifft auf hochgerechnet 1,6 Mio. bis 3,9 Mio. der 18- bis 64-Jährigen zu.
Jahresstatistik 2020 der professionellen Suchthilfe
Im Datenjahr 2020 wurden in 854 ambulanten und 135 stationären Einrichtungen, die sich an der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) beteiligt haben, 315.586 ambulante Betreuungen und 33.880 stationäre Behandlungen durchgeführt. Die Suchthilfe in Deutschland zählt damit zu den größten Versorgungssystemen im Suchthilfebereich in Europa. Sie weist eine hohe Qualifizierung und Differenzierung auf. Der vollständige Bericht der DSHS 2020 ist unter www.suchthilfestatistik.de verfügbar.
Sucht unter Corona-Bedingungen
Durch die coronabedingten Entwicklungen mussten sich auch die Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe – teilweise nachhaltig – anpassen. Hinsichtlich der Entwicklung des Suchtmittelkonsums und der Verhaltenssüchte in der Bevölkerung Deutschlands, vor allem im Hinblick einer möglichen Entwicklung pathologischer Nutzungsmuster, wird deutlich: Obwohl die aktuelle Datenlage noch recht dünn ist, zeigt sich jetzt schon, dass vulnerable Gruppen von der Krise und ihren Auswirkungen besonders betroffen sind. Das betrifft auch den Suchtmittelkonsum und womöglich sogar die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung. Erst weitere Forschung wird jedoch aufzeigen, wie ein Zusammenhang genau beschrieben werden kann.
Weitere Infos
Anlässlich der Veröffentlichung des DHS Jahrbuchs 2022 ist am 26. April 2022 eine DHS Pressemitteilung erschienen. Weiterführende Informationen finden Sie auch hier auf der DHS Website.
Prävention
Weltnichtrauchertag 31. Mai 2022: „Save (y)our future. #LebeRauchfrei“
Der Weltnichtrauchertag wurde erstmals am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. “Tobacco: Threat to our environment" ist das diesjährige Motto des „World No Tobacco Day“. Die Kampagne möchte damit auf umweltschädigende Aspekte von Tabak aufmerksam machen – vom Anbau über die Produktion und den Vertrieb bis hin zum Abfall. Das Motto der Deutschen Krebshilfe und des Aktionsbündnisses Nichtrauchen (ABNR) für Deutschland lautet: „Save (y)our future. #LebeRauchfrei“. Nähere Informationen finden Sie auf der ABNR Website sowie auf der Homepage der Deutschen Krebshilfe.
Interviews zum Thema Gesundheitskompetenz
Auf ihrem Blog bietet die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) regelmäßig vertieftes Fachwissen rund um Prävention und Gesundheitsförderung in den Lebenswelten/-phasen. In Interviews mit Expert:innen werden einzelne Themenschwerpunkte aufbereitet. Aktuell erschienen Interviews mit den Vorstandsbeisitzenden Dr. Michael Kläber (DOSB), Dr. Andrea Lambeck (VDOE) und Christine Kreider, Referentin für Prävention bei der DHS. Darin ging es um das Thema Gesundheitskompetenz aus Sicht der Bewegung, Ernährung und Sucht. Den Blog finden Sie hier.
Start des Portals kvappradar.de zu Gesundheits-Apps
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat ein Online-Portal für Gesundheits-Apps, den kvappradar.de aufgebaut. Das Portal dient Patient:innen, Psychotherapeut:innen sowie Ärzt:innen als Informationsangebot zu Gesundheits-Apps. Behandler:innen (aus dem niedergelassenen Bereich) können sich registrieren und auf diesem Weg ihre Erfahrungen mit Gesundheits-Apps eintragen und sie bewerten.
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
Bundesweite Aktionswoche Alkohol 2022 findet vom 14.-22. Mai statt
„Wie ist deine Beziehung zu Alkohol?“ lautet die zentrale Fragestellung der Aktionswoche Alkohol 2022 (AWA 2022). Die 8. Auflage der bundesweiten Präventionskampagne mit dem Schwerpunktthema Sucht-Selbsthilfe startet am 14. Mai. Mit Aktionen vor Ort und online beteiligen sich bis zum 22. Mai zahlreiche Engagierte in ganz Deutschland. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zum Nachdenken über den Umgang mit Alkohol anzuregen und über die Risiken des Alkoholkonsums aufzuklären. Alle bereits angemeldeten Veranstaltungen der AWA 2022 finden Sie im fortlaufend aktualisierten Terminkalender auf der Aktionswochen-Website www.aktionswoche-alkohol.de. Anmeldungen sind weiterhin möglich. Schirmherr der Aktionswoche Alkohol 2022 ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert.
Umstrukturierungen im Deutschen Frauenbund für alkoholfreie Kultur e.V.
Schon seit Beginn des Jahres ist es möglich, dass Frauen auch im Bundesverband des Deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kulturdirekt Einzelmitglied werden. Frauen können aktiv an Projekten mitarbeiten und mitbestimmen, was im Verband geschehen soll.
Der Frauenbund bietet frauenspezifische Sucht-Selbsthilfe und daneben viele Informationen, Fortbildungen und Seminare an. Die Angebote richten sich vor allem an selbstbetroffene und angehörige Frauen. Weitere Infos finden Sie unter www.frau-sucht-hilfe.info oder www.deutscher-frauenbund.de.
Neuer Selbsthilfeverein Elternnetzwerk Magersucht e.V.
Das Elternnetzwerk Magersucht ist seit März 2022 als gemeinnütziger Verein anerkannt. Ziel des Vereins ist die Förderung der Heilungschancen von Kindern und Jugendlichen, die an einer Essstörung–insbesondere einer Anorexia Nervosa –erkrankt oder davon bedroht sind. Zudem sollen Eltern, Angehörige und Fachleute im deutschsprachigen Raum vernetzt werden. Wichtiger Bestandteil des Vereins ist die Akuthilfe mit Online-Selbsthilfegruppen durch Eltern für Eltern. Seine Hauptaufgabe sieht das Elternnetzwerk darin, Eltern oder Angehörige von an Magersucht Erkrankten zu ermutigen, eine aktive Rolle bei der Gesundung einzunehmen. Weitere Infos finden Sie auf der Website www.netzwerk-magersuchteltern.de.
Aus der Forschung
Online-Befragungen im Rahmen des Projekts NEWS
Das IFT München führt im Rahmen des Projekts NEWS (für National Early Warning System), einem bundesweiten Frühwarnsystem zu gesundheitsrelevanten Entwicklungen im Bereich illegaler Drogen und Medikamentenmissbrauch, kurze Online-Befragungen durch. Dazu lädt es Akteur:innen aus der Drogen-/Suchthilfe sowie Konsumierende ein: Befragung von Expert:innen aus der Drogen-/Suchthilfe und verwandten Bereichen. Befragung von Konsumierenden (gerne weitergeben). Die Ergebnisse aus den Befragungen fließen in die quartalsweise Berichterstattung ein und werden über einen E-Mail-Verteiler und die Mindzone Website veröffentlicht. Wenn Sie in den E-Mail-Verteiler aufgenommen werden möchten, um sämtliche Veröffentlichungen aus dem Projekt direkt zu erhalten, und/oder zur Bewerbung der Konsumierendenbefragung gerne Materialien hätten (z.B. Poster/Sticker, auch als Online-Version), schreiben Sie eine kurze Nachricht an news-projekt[at]ift.de.
Studienteilnehmende für Smartphone-App zu Alkoholkonsum gesucht
In der ReCoDe Studie, die an der Charité in Berlin in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und dem ZI in Mannheim durchgeführt wird, geht es darum besser zu verstehen, wie Menschen die Kontrolle über das Trinken von Alkohol verlieren und wiedergewinnen, um derzeitige Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Dafür finden fünf Termine über ein Jahr verteilt statt, die die Untersuchung von Blut und Haaren sowie MRT-Messungen, die Beantwortung von Fragebögen und die Durchführung von neuropsychologischen Testungen beinhalten. Außerdem wird bei einer Studienteilnahme ein Jahr lang eine Smartphone-App benutzt, in die Teilnehmende regelmäßig Informationen über ihren Alkoholkonsum, ihre Stimmung und ihr Stresserleben eingeben. Teilnehmende sollten 16-65 Jahren alt sein und regelmäßig Alkohol konsumieren. Weitere Infos erhalten Sie auf der Projekt-Website sowie per E-Mail an: studie.recode[at]charite.de.
Online-Befragung zum Rauch-Ausstieg
Zu einem breitangelegten Forschungsprojekt zum Thema Rauch-Ausstieg mit dem Ziel der Erarbeitung wirksamer Präventionsmaßnahmen startete kürzlich eine Online-Befragung. Die Umfrage richtet sich an alle, die irgendwann regelmäßig geraucht haben oder das aktuell noch tun.Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 14 Jahre. Die Studie wird von Dr. Bernd Werse (Goethe-Universität Frankfurt) und Prof. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences) durchgeführt und von Dr. Silke Kuhn und Kirsten Lehmann (Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung, UKE Hamburg) unterstützt. Weitere Infos zur Studie finden Sie hier. Den Direktlink zur Befragung finden Sie hier.
Wolfram-Keup-Förderpreis verliehen
Wie hängt der Konsum bestimmter psychotroper Substanzen bei Jugendlichen mit traumatischen Erfahrungen zusammen? Dieser Frage ging Lukas Andreas Basedow (TU Dresden) in seiner Forschungsarbeit „Self-reported PTSD is associated with increased use of MDMA in adolescents with substance use disorders“ nach, für die er mit dem Wolfram-Keup-Förderpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der bus.-Jahrestagung am 22./23. März in Berlin wurde Basedow als Preisträger 2022 geehrt. Nachgeholt wurde auch die Ehrung des Preisträgers 2020. Prof. Dr. Wolfgang Sommer (ZI Mannheim) hatte die Auszeichnung für seine Studie „Microstructural White Matter Alterations in Men With Alcohol Use Disorder and Rats with Excessive Alcohol Consumption During Early Abstinence“ erhalten. Aufgrund der Coronapandemie musste die Preisverleihung mehrfach verschoben werden. Der Wolfram-Keup-Förderpreis wird alle zwei Jahre vom Bundesverband Suchthilfe (bus.) für eine wegweisende wissenschaftliche oder praxisorientierte Arbeit aus der Suchthilfe vergeben. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des bus.
Aus Europa
EMCDDA Toolkit zur Prävention
Das Präventions-Toolkit des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) richtet sich an Akteur:innen, die in Europa an der Gestaltung von Entscheidungen, Stellungnahmen und politischen Maßnahmen im Bereich der wissenschaftsbasierten Prävention des Substanzkonsums beteiligt sind. Es enthält nützliche Instrumente und Ressourcen.
Strafen für Drogendelikte in Europa auf einen Blick
Einen Überblick über Strafen für die Hauptdelikte Drogenkonsum, Drogenbesitz für den Eigengebrauch und Beschaffungskriminalität in den europäischen Ländern bietet das European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA).
Kurzfilm der Kampagne „Zien drinken doet drinken“ zu Alkoholwerbung
Die Kampagne „Zien drinken doet drinken“ der Alliantie Alcoholbeleid Nederland (Niederländische Allianz für Alkoholpolitik) zielt u.a. darauf ab, Eltern für die Präsenz und den Einfluss von Alkoholwerbung zu sensibilisieren. Dazu wurde der Kurzfilm „Alcoholreclame, uw kind ziet meer dan u denkt" („Alkoholwerbung, dein Kind sieht mehr als du denkst") produziert. Darin erzählen Kinder einer Gruppe von Schüler:innen einer niederländischen Grundschule auf ihre eigene Art und Weise, ob sie Alkoholwerbung sehen, wo sie sie sehen und was sie darüber denken. Der Kurzfilm ist auf YouTube auf Niederländisch sowie mit englischen Untertiteln verfügbar.
Veröffentlichungen
Neues DHS Heft in Leichter Sprache zum Umgang mit kritischen Situationen
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf schwierige Situationen oder persönliche Krisen. Einige greifen zu Suchtmitteln oder entwickeln eine Verhaltenssucht, um einen vermeintlichen Umgang damit zu finden. Ein neues DHS Heft in Leichter Sprache stellt unter dem Titel „Ich weiß nicht weiter“ anschaulich dar, was in kritischen Situationen hilft, um nicht (wieder) in eine Sucht zu geraten. Zudem weist die Broschüre auf alternative Lösungsstrategien hin und zeigt Hilfeangebote auf. Das Heft wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gefördert. Es steht ab sofort zum kostenlosen Download im DHS Bestellcenter bereit. Die Printversion ist in Kürze zur Bestellung verfügbar.
Positionspapier des ABNR zur 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags
Unter dem Titel „Konsequente Tabak- und Nikotinkontrolle – Prävention und Schutz für Nichtrauchende“ hat das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) zur 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags (2021–2025) ein Positionspapier veröffentlicht. Die darin enthaltenen Forderungen an die Bundespolitik leiten sich von den zentralen Zielen des ABNR ab: Den Einstieg in das Rauchen und den Nikotinkonsum zu verhindern, den Ausstieg aus der Tabak- bzw. Nikotinsucht zu fördern, Nichtrauchende vor den Gefahren des Passivrauchens bzw. den Emissionen von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zu schützen. Als Zusammenschluss von in der Tabakprävention tätiger Gesundheitsorganisationen setzt sich das ABNR seit 1992 für eine umfassende Tabakprävention in Deutschland ein.
EMCDDA Miniguides
Das European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) hat weitere Miniguides veröffentlicht, u.a. „Workplaces and drugs: health and social responses und „Prisons and drugs: health and social responses“. Sie sind Teil eines größeren Pakets.
Veranstaltungen
akzept Online-Fachaustausch am 19. Mai 2022
Der nächste Online-Fachaustausch „Minderjährige und Drogenkonsum“ von akzept e.V. findet am 19. Mai 2022 statt. Detaillierte Informationen sind bei akzept zu erfragen. Anmeldung bitte an akzeptbuero[at]yahoo.de.
Nürnberger Fachtagung für innovative Drogenarbeit vom 23.-25. Mai 2022
Auf der diesjährigen Impulse - Nürnberger Fachtagung für innovative Drogenarbeit wird vom 23.-25. Mai 2022 die Zukunft akzeptierender Drogenarbeit diskutiert. Das Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit Nürnberg (ISKA), mudra – Drogenhilfe Nürnberg e.V. und der Suchtbeauftragte der Stadt Nürnberg organisieren die Fachtagung gemeinsam. Das gesamte Programm ist auf der ISKA Website abrufbar.
Suchttherapietage Hamburg vom 07.-09. Juni 2022 – online
Die diesjährigen Suchttherapietage Hamburg finden unter dem dem Titel: „Warum erreichen wir die Zielgruppen nicht: Unpassende Angebote oder krankheitsimmanent?“ online statt. Eine Registrierung zur Tagung ist unter dem Menüpunkt Anmeldung auf der Website www.suchttherapietage.de möglich.
Fachtagung „Drug Checking“ am 15. Juni 2022 in Frankfurt/Main
Die Fachtagung Drug Checking findet am 15. Juni 2022 in der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-AUS) in Frankfurt/Main statt. Referent:innen aus drei europäischen Ländern stellen Drug-Checking Modelle vor und zur Diskussion. Ziel ist es, eine Handreichung zur Umsetzung von Drug-Checking in Deutschland zu erarbeiten. Veranstalter:innen sind Basis e.V. Frankfurt/Main, akzept e.V. und das Institut für Suchtforschung an der FRA-AUS. Weitere Informationen zum Programm sind auf der akzept Website hinterlegt.
Hybride Fachtagung Cannabis Future am 24. Juni 2022 in Berlin
Die hybride Fachtagung "Cannabis Future. Die deutsche Cannabispolitik im Wandel“ präsentiert am 24. Juni 2022 in Berlin den Kenntnisstand aus Epidemiologie, Prävention, Frühintervention und Behandlung. International führende Cannabisexpert:innen werden von den bisherigen Regulierungserfahrungen in ihren Ländern berichten. Neben der persönlichen Teilnahme im Langenbeck-Virchow Haus in Berlin wird es auch die Möglichkeit geben, digital teilzunehmen. Die inhaltliche Planung der Fachtagung ist durch eine Arbeitsgruppe von Kolleg:innen aus drei Forschungsinstituten (Institut für Therapieforschung/München, Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg, Delphi-Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung/Berlin) und dem Veranstalter Therapieladen vorbereitet worden. Das Tagungsprogramm ist auf der Website des Therapieladens abrufbar.
Deutschsprachiges Ländertreffen der AA vom 29.-31. Juli 2022 in Berlin
Die Anonymen Alkoholiker (AA) laden vom 29.-31. Juli 2022 zum deutschsprachigen Ländertreffen nach Berlin ein. Das diesjährige Motto lautet „Ein Tor zur Freiheit“. Veranstaltungsort ist das Estrel Congress Center in Berlin. Das Programm und weitere Informationen finden Sie auf der Website der Anonymen Alkoholiker.
Deutscher Suchtkongress vom 07.-09. September 2022 in München
Der Deutsche Suchtkongress 2022 „Neue Wege in Behandlung, Prävention und Forschung“, findet vom 07.-09. September in München statt. Die Veranstaltung zielt darauf ab, einen Überblick über aktuelle Trends zu geben, neues Wissen zu vermitteln, Verknüpfungen zwischen den Fachgebieten und den Akteur:innen zu entdecken sowie Forschungsergebnisse und Erfahrungen zu teilen und zu diskutieren. Für die Organisation ist in diesem Jahr die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie (dg sps) in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) federführend verantwortlich. Der Call for Abstracts wurde bis 30. Mai 2022 verlängert. Weitere Informationen finden Sie unter www.suchtkongress.org. Die dg sps vergibt vier Teilnahmestipendien für junge Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen für die aktive Teilnahme am Deutschen Suchtkongress 2022. Weitere Informationen unter www.dgsps.de.
7. Nationale Substitutionskonferenz am 21. September 2022 in Berlin
Die 7. Nationale Substitutionskonferenz findet am 21. September 2022 in Berlin statt. Schwerpunkt ist die Substitutionsbehandlung in allen Settings, in denen Menschen leben. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Weitere Informationen erhalten Sie auf der akzept Website.
61. DHS Fachkonferenz SUCHT vom 26.-28. Oktober 2022 in Essen
Die deutsche Sucht- und Drogenpolitik der Gegenwart und Zukunft steht vom 26.-28. Oktober 2022 im Fokus der 61. DHS Fachkonferenz SUCHT in Essen. Im Spannungsfeld von Praxis, Wissenschaft und Politik gilt es, aktuelle sowie künftige sucht- und drogenpolitische Handlungsbedarfe und erfolgreiche Umsetzungsstrategien zu analysieren und zu diskutieren. Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie demnächst auf der DHS Website.
Save the date: 3. Aktionstag Suchtberatung am 10. November 2022
Die 3. Auflage des bundesweiten Aktionstags Suchtberatung findet am 10. November 2022 statt. Die Veranstaltung wird von der DHS und ihren Mitgliedsverbänden organisiert und findet jährlich am zweiten Donnerstag im November statt. Sie weist mit Aktionen in ganz Deutschland auf die vielfältigen Aufgaben der Suchtberatung innerhalb des deutschen Suchthilfesystems hin. Weitere Infos unter www.aktionstag-suchtberatung.de.
Vorankündigung: 6. Rosenheimer Suchthilfetag am 16. November 2022
Wegen der Coronapandemie musste der geplante 6. Rosenheimer Suchthilfetag mehrfach verschoben werden und soll nun am 16. November 2022 stattfinden. Der Suchthilfetag wird u.a. auf folgende Themenschwerpunkte eingehen: Chancen und Risiken einer Cannabisregulierung, Sucht(-Selbsthilfe) in Social Media, Pornosucht & Sexsucht, Gaming, E-Sport und Suchtgefahr. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der „neon-Prävention und Suchthilfe“.
Weiterbildungen
Schulungen an der Schnitthilfe zwischen Sucht- und Behindertenhilfe
Mit kostenfreien Schulungen an der Schnittstelle zwischen Suchthilfe und Behindertenhilfe ermöglicht die LWL-Sozialstiftung einen Transfer der Ergebnisse aus dem Projekt TANDEM. Die Schulungen richten sich an Fachkräfte aus der Suchthilfe und der Behindertenhilfe, die mit Menschen mit einer geistigen Behinderung bei gleichzeitigem (problematischem) Substanzgebrauch arbeiten. Nähere Informationen und die Ausschreibungen zu den Schulungen finden Sie fortlaufend hier. Bitte beachten Sie, dass Teilnehmende aus Westfalen-Lippe bevorzugt berücksichtigt werden. Freibleibende Plätze werden aber gerne an sonstige Interessierte vergeben.
Stellenausschreibung
Geschäftsführung fdr+
Der Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V. (fdr+) sucht für das operative Geschäft und die strategische Weiterentwicklung des Verbandes zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine:n Geschäftsführer:in (m/w/d) mit Sitz in der Geschäftsstelle in Berlin. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des fdr+.
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