Newsletter 4-2020
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
anstrengende und arbeitsreiche Wochen liegen hinter uns. Die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen - auch für die Suchthilfe, Sucht-Selbsthilfe und Suchtprävention - wird uns wohl noch über einen langen Zeitraum beschäftigen und sich auf unsere Arbeit weiter auswirken. So findet die 59. DHS Fachkonferenz SUCHT „Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln“ in diesem Jahr nicht wie ursprünglich geplant in Potsdam statt, sondern als zweitägiges digitales Format. Die Vorbereitungen dazu laufen aktuell auf Hochtouren.
Im Vorfeld der Fachkonferenz möchten wir, gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden, mit einem erstmals am 4. November 2020 stattfindenden „Aktionstag Suchtberatung“ unter dem Motto „Kommunal wertvoll!“ auf die angespannte finanzielle und personelle Situation der Suchthilfe in den Kommunen hinweisen und bundesweit zu Diskussionen anregen. Wir freuen uns besonders, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, die Schirmherrschaft für den Aktionstag übernommen hat.
Wir wünschen Ihnen schöne Sommerwochen, Zeit zum Atemholen und entspannte Ferien.
Sonnige Grüße aus Hamm
Ihr Team der DHS Geschäftsstelle
Dieser Newsletter informiert Sie über folgende Themen:
Aus der DHS
- Erstmals digital: 59. DHS Fachkonferenz SUCHT "Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln" am 10. und 11. November 2020
- Ergebnispapier verabschiedet: "Problematisches Computerspielen und Computerspielstörung (Gaming Disorder"
- DHS Stellungnahmen zur Versorgung von Menschen mit Suchtproblemen während der Corona-Pandemie
- DHS App "Trinktagebuch" aktualisiert
- Neue Videos aus der Reihe "Medikamente und Sucht"
- Erklärvideo "Warum ist Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich?"
- App & Comic - blu:prevent Suchtprävention für Jugendliche
- AWO Bundesverband: Positionspapier zur Suchtprävention
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
- Bundesweiter "Aktionstag Suchtberatung: Kommunal wertvoll!" findet erstmalig am 4. November 2020 statt
- "Essener Leitgedanken" zum digitalen Wandel in der Suchthilfe
- Podcast Serie "Ambulante Suchthilfe - wichtig und unverzichtbar!"
- Video-Interviewreihe "Suchthilfe in Zeiten der Corona-Pandemie"
- Kreuzbund-Chat als Austausch-Plattform
- Nottelefon Sucht der Guttempler 24 Stunden erreichbar
- Unterstützung für suchtkranke Frauen - Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur
- Neue Rufnummer der Sucht & Drogen Hotline
- Tabakwerbeverbot beschlossen
- Bündnis fordert: Kinderrechte umsetzen, Tabakkontrolle stärken
- EMCDDA-Bericht zum Drogenhandel in Corona-Zeiten
- Kein Bonus für illegale Glücksspielanbieter
- Empfehlungen zur Glücksspielwerbung und zum Glücksspielstaatsvertrag
- Befragung zeigt: Corona Lockdown fördert Suchtverhalten
- Psychosoziale Folgen der Corona-Pandemie: Teilnehmende für Studie gesucht
- Stellungnahme von SAGE-Wissenschaftler/-innen zur Corona-Pandemie
- Befragung zu angehörigenbezogenen Angeboten in der Suchthilfe wird fortgeführt
- Neue Broschüre verfügbar: "Sucht und Gewalt - Eine Arbeitshilfe für Fachkräfte und Freiwillige im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen mit Schwerpunkten auf Sucht(selbst)hilfe und Gewaltberatung"
- Z-Card "Die Wissensbox" - Restauflage noch bestellbar
- Arbeitshilfe zur kultursensiblen Beratung
- Verbesserung der beruflichen Teilhabe in der Suchtrehabilitation an der Schnittstelle zu Jobcenter und Arbeitsagentur
- Rauchfreies Deutschland 2040: Ein Diskussionsbeitrag
- Neue Webseiten zum Rauchen in Filmen
- Online-Dokumentation zum Kooperationstreffen
- Synthetische Cannabinoide und ihre Risiken
Aus der DHS
Erstmals digital: 59. DHS Fachkonferenz SUCHT „Suchthilfe: kommunal denken - gemeinsam handeln“ am 10. und 11. November 2020
Städte und Gemeinden spielen in der Suchthilfe und Suchtprävention eine zentrale Rolle. Regionale Akteurinnen und Akteure stehen vor der Herausforderung, die bedarfsgerechte Versorgung suchtkranker Menschen zu gewährleisten und Hilfen effizient zu steuern - trotz der Corona-Krise und vielerorts angespannter finanzieller und personeller Ressourcen.
Die 59. DHS Fachkonferenz SUCHT findet am 10. und 11. November 2020 erstmals digital statt. In Online-Beiträgen analysieren und diskutieren Expert/-innen, Praktiker/-innen und Wissenschaftler/-innen diverse Problemlagen, Chancen und neue Lösungsansätze kommunaler Suchthilfe und Suchtprävention. Welche Finanzierungsmodelle und Gestaltungsspielräume gibt es in den Kommunen? Wie gelingt es, Fachkräfte aus Suchthilfe und Suchtprävention, Mitarbeitende in Verwaltungen, Beteiligte der Sucht-Selbsthilfe und lokale Kooperationspartner/-innen optimal miteinander zu vernetzen? Was lässt sich von Beispielen guter Praxis lernen? Ziel ist es, die vielfältigen kommunalen Aktivitäten der Suchthilfe zu stärken und zukunftsfähige Perspektiven zu entwickeln.
Weitere aktuelle Informationen zum Programm und den Anmeldemodalitäten finden Sie in Kürze unter www.dhs.de
Ergebnispapier verabschiedet: „Problematisches Computerspielen und Computerspielstörung (Gaming Disorder)“
Die fortschreitende Digitalisierung hat unverkennbar Einfluss auf unsere Lebensstile, unsere sozialen Beziehungen, die Arbeitswelt sowie unseren Gesundheitszustand. Mehrere Generationen verbringen inzwischen die Hälfte ihrer wachen Lebenszeit online. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der DHS und des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V. erarbeiteten Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, der Praxis und der Forschung zentrale Fragen der Bereiche Prävention und Frühintervention, Beratung, Behandlung und Rehabilitation sowie Forschung des problematischen Computerspielens und der Computerspielstörung (Gaming Disorder).
Das kürzlich vorgelegte Papier ist Ergebnis einer intensiven Diskussion unterschiedlicher Fachdisziplinen und Institutionen mit dem Auftrag, das problematische Computerspielen und die Computerspielstörung nach dem ICD-11 (Gaming Disorder) aus dem jeweiligen Kenntnisstand zu erfassen und damit Interessierten einen Überblick zu erleichtern.
Hier können Sie das Ergebnispapier herunterladen: https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/Ergebnispapier_AG_Problematisches_Computerspielen_und_Gaming_Disorder.pdf
DHS Stellungnahmen zur Versorgung von Menschen mit Suchtproblemen während der Corona-Pandemie
Die DHS hat in mehreren Stellungnahmen auf die angespannte Situation und die Systemrelevanz der Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe während und nach der Corona-Krise hingewiesen. Download:
„Suchthilfe rettet Leben – in Krisenzeiten notwendiger denn je!“ (30.03.2020)
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/dhs_stellungnahmen/Stellungnahme_DHS_Suchthilfe_rettet_Leben.pdf
„Die Sucht-Selbsthilfe als unverzichtbarer Bestandteil des Suchthilfesystems ist in Krisenzeiten notwendiger denn je!“ (07.04.2020)
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/Positionierung_Sucht-Selbsthilfe.pdf
„Sucht-Selbsthilfe. Systemrelevant und Rückfällen vorbeugend“ (05.05.2020)
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/Systemrelevanz_Sucht-Selbsthilfe.pdf
„Suchthilfe während und nach der Corona-Krise absichern!“ (25.05.2020)
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/Suchthilfe_waehrend_und_nach_der_Corona-Krise_absichern.pdf
DHS App Trinktagebuch
Die mit der Unterstützung des BKK Dachverbandes und des BKK Landesverbandes Bayern erstellte DHS App „Trinktagebuch“ unterstützt Menschen dabei, ihren Alkoholkonsum zu beobachten. Die App wurde bereits 2015 veröffentlicht und hat ein ausgezeichnetes Feedback erhalten. Nun wurde sie aktualisiert und steht weiterhin kostenlos im App Store und Google Play Store zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter www.trinktagebuch.org
Neue Videos der Reihe „Medikamente und Sucht“
Die DHS hat acht neue Filme in der Reihe „Medikamente und Sucht“ auf ihrer Internetseite www.medikamente-und-sucht.de und auf ihrem YouTube Channel veröffentlicht: https://www.youtube.com/channel/UClVpbPikzOmyvLgpE3YAtig/videos?view=0&sort=dd&shelf_id=1
Die kurzen Clips richten sich vor allem an Interessierte, Angehörige und Betroffene. Sie informieren über eine breite Palette von Themen: Den richtigen Umgang mit rezeptfreien Schmerzmitteln (Folge 9), das Risiko der Gewöhnung an Nasentropfen und Nasensprays (Folge 10), die sichere Anwendung von Antidepressiva (Folge 11), Nutzen und Gefahren von Neuroleptika (Folge 12), Hirndoping (Folge 13), Medikamente am Arbeitsplatz (Folge 14), Medikamentenmissbrauch bei Essstörungen (Folge 15) und Medikamente im Alter (Folge 16). Entstanden sind die Videos im Rahmen des Projekts „Suchtprävention und Selbsthilfe“ mit der BARMER. Sie ergänzen unser schriftliches Informationsangebot zum Thema.
Prävention
Erklärvideo „Warum ist Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich?“
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) hat ein neues Erklärvideo entwickelt. In 90 Sekunden wird dargestellt, warum schon geringe Mengen Alkohol in der Schwangerschaft gefährlich sind und welche Risiken und Konsequenzen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft für das Ungeborene mit sich bringt. Ziel des Videos ist es, auf die Notwendigkeit eines konsequenten Verzichts auf Alkohol und andere Drogen während der gesamten Schwangerschaft und auch in der Stillzeit hinzuweisen. Das Video ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar und kann auf der Webseite der HLS angeschaut und heruntergeladen werden: https://www.hls-online.org/mediathek/erklaervideo/alkohol-1/90-sekunden-erklaervideo-warum-ist-alkohol-in-der-schwangerschaft-gefaehrlich/
App & Comic - blu:prevent Suchtprävention für Jugendliche
Die blu:app von blu:prevent, der Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes in Deutschland, wurde jetzt vollständig überarbeitet - mit neuen Themengebieten, neuem Design und digitalem Begleiter (Chatbot-System). Schirmherrin ist die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig. Weitere Infos unter: https://bluapp.bluprevent.de „CRYSTAL.KLAR“ - ein Comic für die Suchtprävention - von blu:prevent ist im März erschienen. Der Suchtpräventionscomic ist als DIN A5-Version erhältlich. Aufgrund des teilweise prekären Inhalts ist eine Altersempfehlung von 14+ Jahren vorgesehen. Kostenlose Bestellung über den blu:prevent Shop: https://bluprevent.de/shop/
AWO Bundesverband: Positionspapier zur Suchtprävention
Die Suchtprävention zählt neben der Suchthilfe, der Überlebenshilfe und repressiven Maßnahmen zu den vier Säulen der Suchtpolitik in Deutschland. Bislang werden unterschiedliche konzeptionelle Schwerpunkte in der Suchtprävention gesetzt. Zugleich gibt es keine gesicherte auskömmliche Finanzierung. Ein Positionspapier der Arbeiterwohlfahrt zur Suchtprävention setzt sich mit diesem Spannungsfeld zwischen Umsetzung und Finanzierung auseinander. Download: https://awo.org/sites/default/files/2020-05/AWO%20Bundesverband_Positionspapier_Suchtprävention.pdf
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
Bundesweiter „Aktionstag Suchtberatung: Kommunal wertvoll!“ findet erstmalig am 4. November 2020 statt
Suchtberatungsstellen unterstützen, beraten und begleiten suchtkranke Menschen in krisenhaften und herausfordernden Lebenssituationen. Damit leisten sie für Abhängige und ihre Angehörigen eine enorm wichtige und unverzichtbare Hilfe vor Ort. Angesichts klammer kommunaler Kassen kämpfen Suchtberatungen landauf, landab um eine solide und gesicherte Finanzierung ihrer Angebote. Der Aktionstag Suchtberatung, der erstmalig am 4. November 2020 unter dem Motto „Kommunal wertvoll!“ stattfindet, zielt darauf ab, Suchtberatungsstellen und Politik miteinander ins Gespräch zu bringen. Damit soll auf die Dringlichkeit der (Weiter-)Finanzierung aufmerksam gemacht werden. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat die Schirmherrschaft zugesagt. Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze unter www.dhs.de
„Essener Leitgedanken“ zum digitalen Wandel in der Suchthilfe
Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Suchthilfe (Verwaltung, Träger, Verbände, Fachverbände) haben sich erstmals auf Basisaussagen für den digitalen Wandel in der Suchthilfe verständigt, die richtungsweisend für das weitere Vorgehen sein können. Die im März 2020 vorgelegten „Essener Leitgedanken“ fassen thesenartig zusammen, wie die Suchthilfe gemeinsam mit den Verbänden und Leistungsträgern den digitalen Wandel für die Weiterentwicklung der Hilfeangebote nutzen kann. Das Papier ist das Ergebnis eines Fachgesprächs von Suchthilfe-Expert/- innen mit Wissenschaftler/-innen, das im Januar 2020 in Essen auf Initiative der AG Suchthilfe der Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden und mit Finanzierung des Bundesgesundheitsministeriums stattfand. Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe haben sich darauf verständigt, die Thematik anhand der formulierten Leitgedanken weiter zu bearbeiten. Download der „Essener Leitgedanken“: Essener Leitgedanken
Podcast Serie „Ambulante Suchthilfe - wichtig und unverzichtbar!“
Ambulante Suchthilfe ist für Süchtige und ihre Angehörigen als „Hilfe vor Ort“ bedeutsam und bietet vielfältige Angebote. Darauf macht eine Podcast-Serie aufmerksam, die im Auftrag der ARWED NRW (Elternselbsthilfe) gemeinsam mit Mitgliedern produziert wurde. Laut den Zahlen des REITOX-Berichts 2019 der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht leistet die stationäre (Drogen-)Suchthilfe 1/3 und die ambulante (Drogen)-Suchthilfe in den Kommunen 2/3 aller suchtbezogenen Beratungen und Behandlungen. Aber: viele Angebote des ambulanten Suchthilfesystems - insbesondere die der Suchtberatungsstellen - sind nicht regelfinanziert und vom Spar-Rotstift bedroht. Die ARWED unterstützt deshalb nachdrücklich die Forderung der DHS: „Erfolgreiche Suchtberatung gibt es nicht zum Nulltarif!“ Hier geht es zum dreiteiligen Podcast: https://arwed-nrw.de/podcast/ambulante-suchthilfe-wichtig-und-unverzichtbar/
Video-Interviewreihe „Suchthilfe in Zeiten der Corona-Pandemie“
Was hat sich verändert, wo drückt der Schuh aktuell und was kann man vielleicht sogar daraus für die Zukunft mitnehmen? - Dies sind nur einige Aspekte der Interviews, die das Fachportal KONTUREN online mit Expertinnen und Experten aus der Praxis zur Suchthilfe geführt hat. Die Video-Interviewreihe wirft ein aktuelles Spotlight auf die verschiedenen Bereiche der Suchtkrankenhilfe in Corona-Zeiten und ist online abrufbar unter: https://www.konturen.de/fachbeitraege/suchthilfe-in-zeiten-der-corona-pandemie/
Kreuzbund-Chat als Austausch-Plattform
Der Kreuzbund-Chat im Rahmen der Caritas-Online-Beratung ist seit Mitte Februar freigeschaltet und für alle, die am Chat teilnehmen möchten, zugänglich. Mit dem Kreuzbund-Chat wurde eine Austausch-Plattform geschaffen. Der Chat richtet sich sowohl an Frauen und Männer, die den Weg in die Sucht-Selbsthilfe suchen und erste Kontakte wagen als auch an Weggefährtinnen und Weggefährten, die bereits in den Kreuzbund-Gruppen angekommen sind und über langjährige Erfahrungen verfügen. Die Kreuzbund-Chats werden von erfahrenen Kreuzbund-Mitgliedern moderiert. Der Weg zum Chat führt über die Kreuzbund-Seite www.kreuzbund.de. Über den Button „Kreuzbund Chat“ gelangen Sie zur Unterseite/„Landingpage“ des „Kreuzbund Chat“.
Nottelefon Sucht der Guttempler 24 Stunden erreichbar
Das Nottelefon des Sucht-Selbsthilfeverbands Guttempler in Deutschland ist bundesweit unter der einheitlichen Rufnummer 0180 365 24 07 erreichbar (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend). Bei Anruf erhalten Menschen in einer schwierigen persönlichen Situation schnelle und kompetente sowie unbürokratische Hilfe. Alle Gespräche werden absolut vertraulich behandelt. In einem Erklärvideo informieren die Guttempler über den Ablauf der ehrenamtlichen telefonischen Beratung. Das Video finden Sie im YouTube-Kanal „Guttempler in Deutschland“ unter dem Link: https://www.youtube.com/watch?v=GfeHsF9qzmI
Unterstützung für suchtkranke Frauen - Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur
Wenn Frauen suchtkrank werden, wird dieses in ihrem Umfeld anders wahrgenommen und bewertet als bei Männern. Wer hilft? Wo finden Frauen Unterstützung? Auf der Webseite https://www.frau-sucht-hilfe.info/ finden Betroffene und Angehörige Erfahrungsberichte, Antworten auf häufig gestellte Fragen, Anschriften u.v.m.
Neue Rufnummer der Sucht & Drogen Hotline
Die bundesweite Hotline für alle, die telefonische Hilfestellungen bei Suchtproblemen suchen, hat eine neue Rufnummer erhalten: Die Sucht & Drogen Hotline erreichen Sie künftig unter 01806-313031 (Anrufe aus dem deutschen Festnetz 20 Cent pro Anruf, aus dem Mobilfunk max. 60 Cent pro Anruf). Geschulte Beraterinnen und Berater bieten dort 24 Stunden täglich Unterstützung an. Die Hotline ist ein gemeinsames Angebot der Drogennotrufe aus Berlin, Essen, Frankfurt und München unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.sucht-und-drogen-hotline.de/
Aus Politik und Gesellschaft
Tabakwerbeverbot beschlossen
Nach jahrelangen, kontrovers geführten Diskussionen um ein weitreichendes Tabakwerbeverbot hat der Bundestag am 2. Juli 2020 den Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD für ein zweites Gesetz „zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes“ (19/19495) beschlossen. Ein Verbot von Werbung für Tabakprodukte vor Filmen im Kino, die unter 18 Jahren freigegeben sind, sowie das Verteilen von Gratisproben außerhalb von Fachgeschäften sollen bereits ab 2021 gelten. Auch Außenwerbung (z.B. an Bushaltestellen) soll verboten werden. Die Werbeeinschränkungen werden auch auf neue Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer ausgeweitet. Allerdings gelten lange und gestaffelte Übergangsfristen: Für Tabakprodukte ab 2022, für Tabakerhitzer ab 2023 und für E-Zigaretten ab 2024. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/194/1919495.pdf
Bündnis fordert: Kinderrechte umsetzen, Tabakkontrolle stärken
Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus 19 Gesundheits-, Entwicklungs- und Kinderrechtsorganisationen, darunter die DHS, hat sich an den UN-Ausschuss für Kinderrechte gewandt. In einem Alternativbericht, der anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai 2020 eingereicht wurde, bemängeln die Organisationen den ungenügenden Schutz von Kindern vor Passivrauch, Tabakwerbung und ausbeuterischer Kinderarbeit. Zudem fordern sie von der deutschen Regierung ein, unverzüglich stärkere Maßnahmen zur Tabakkontrolle zu ergreifen, damit die Rechte von Kindern geschützt werden. Weitere Informationen können Sie der Eingabe „Children’s Rights and Tobacco control in Germany“ entnehmen: https://unfairtobacco.org/wp-content/uploads/2020/05/Parallel-report_UN-CRC_Germany_2020.pdf
EMCDDA-Bericht zum Drogenhandel in Corona-Zeiten
Über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den europäischen Drogenmarkt informiert ein aktueller Bericht, den die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD/ EMCDDA) gemeinsam mit Europol im Mai 2020 vorgelegt hat. Die Publikation „EU Drug Markets - Impact of COVID-19“ ist online abrufbar: https://www.emcdda.europa.eu/system/files/publications/13097/EU-Drug-Markets_Covid19-impact_final.pdf
Kein Bonus für illegale Glücksspielanbieter
Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. kritisiert entschieden die von Hessen und Sachsen ausgehende Initiative, illegales Glücksspiel bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) im Juli 2021 zu dulden. Weitere Informationen: https://www.gluecksspielsucht.de/index.php?article_id=88
Empfehlungen zur Glücksspielwerbung und zum Glücksspielstaatsvertrag
Die Empfehlung (1/2020) des Fachbeirats Glücksspielsucht zu Glücksspielwerbung während der Corona-Pandemie thematisiert die während der COVID-19-Krise feststellbare Zunahme von Glücksspielwerbung vor allem im Fernsehen und die damit - aus der Perspektive der Suchtprävention - assoziierten negativen Begleiteffekte. Download: https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/news/empfehlung_zu_gluecksspielwerbung_waehrend_der_corona-pandemie.pdf. Eine aktualisierte und ergänzte Fassung wird zudem in der Zeitschrift SUCHT im Zuge eines Corona-Themenschwerpunktheftes publiziert (2020, in Druck).
Die Empfehlung (2/2020) zur Evaluierung des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrages ruft dazu auf, den in 2021 in Kraft tretenden Glücksspielstaatsvertrag in angemessener Weise und unter strengen wissenschaftlichen Kriterien evaluieren zu lassen. Download: https://innen.hessen.de/sites/default/files/media/hmdis/forschung.pdf
Aus der Forschung
Befragung zeigt: Corona Lockdown fördert Suchtverhalten
Stress durch massive Einschränkungen sozialer Begegnungen kann riskanten Alkohol- und Tabakkonsum sowie Suchtverhalten fördern, wie aus früheren Epidemien bekannt ist. Diese Gefahr besteht auch in der aktuellen Corona-Pandemie. Das belegt eine Studie zur Veränderung der Alkohol- und Tabakkonsumgewohnheiten während des Lockdowns, die vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim und der Universitätsklinik Nürnberg initiiert wurde.
Demzufolge trinken 37,4% der Befragten seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen mehr Alkohol. 42,7% der Studienteilnehmenden konsumieren mehr Tabak als zuvor. Daher sei es wichtig, über Risiken und mögliche Langzeitfolgen zu informieren sowie niederschwellige medizinische und soziale Hilfsangebote bereits während der Akutphase der Corona-Pandemie aufzubauen, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren der Studie.
Weitere Details können Sie der nachfolgenden Publikation im Deutschen Ärzteblatt entnehmen: https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=214451
Psychosoziale Folgen der Corona-Pandemie: Teilnehmende für Studie gesucht
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen auf unsere Gesellschaft, das Miteinander, aber auch auf jede/-n Einzelne/-n, sind enorm. Vor diesem Hintergrund führen Forscher/-innen der Katholischen Hochschule in Aachen eine Studie zu den psychosozialen Folgen der Corona-Pandemie durch. Ziel der Befragung ist es, aktuelle Daten über die psychosozialen Folgen der öffentlichen Maßnahmen, die in Folge der COVID-19 Pandemie veranlasst wurden, zu erheben. Die Teilnahme am Survey ist über folgenden Link noch bis zum 15. Juli 2020 möglich: https://t1p.de/corona-studie. Die Beantwortung des Fragebogens dauert etwa 15 Minuten. Die Studie wird u.a. durch die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention (DG-SAS) unterstützt.
Stellungnahme von SAGE Wissenschaftler/-innen zur Corona-Pandemie
Wissenschaftler/-innen der unterschiedlichen SAGE Disziplinen (SAGE = Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung) haben eine Stellungnahme zur Corona-Pandemie und ihren gesellschaftlichen Folgen verfasst. Die Suchthilfe ist darin prominent erwähnt. Das Papier plädiert für ein Zusammenwirken von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft sowie für die konsequente Berücksichtigung sozial-, gesundheits- und bildungswissenschaftlicher Perspektiven. Auch und gerade in der Suchthilfe werden systemrelevante Beiträge zur Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation und Teilhabe erbracht. Suchtberatungs- und Suchtpräventionsangebote sind in der Regel finanziell - und folglich personell sowie technisch - schlecht ausgestattet. Da die Nutzer/-innen der Suchthilfe auf institutionelle Unterstützungsangebote angewiesen sind, gilt es diese nachhaltig finanziell abzusichern. Link zur Stellungnahme https://www.dg-sas.de/media/filer_public/c9/dc/c9dcbb6f-214d-401c-a56e-d67fcb19aa0d/sage-stellungnahme_corona.pdf
Die Stellungnahme kann per E-Mail an corona[at]ash-berlin.eu unter Angabe von Name, Vorname, Position, Institution und Ort unterstützt werden. SAGE-Wissenschaftler/-innen haben die Möglichkeit, die Stellungnahme per E-Mail an corona[at]ash-berlin.eu unter Angabe von Name, Vorname, Position, Institution und Ort mitzuzeichnen.
Befragung zu angehörigenbezogenen Angeboten in der Suchthilfe wird fortgeführt
Im Forschungsprojekt EVIFA (Evidenz und Implementierung familienbasierter Interventionen bei Abhängigkeitserkrankungen) der Universität Lübeck wird die Befragung von Versorger/-innen, die Kontakt mit Angehörigen haben, fortgeführt. Es wird erhoben, welche Angebote grundsätzlich verfügbar sind und nach welchen Konzepten gearbeitet wird. Wir bitten um Ihre Unterstützung. Link zum Fragebogen: https://www.surveymonkey.de/r/EVIFA
Veröffentlichungen
Neue Broschüre verfügbar: „Sucht und Gewalt - Eine Arbeitshilfe für Fachkräfte und Freiwillige im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen mit Schwerpunkten auf Sucht(selbst)hilfe und Gewaltberatung“
Eine jetzt erschienene DHS Arbeitshilfe beschäftigt sich mit dem Thema „Sucht und Gewalt“. Die rund 50-seitige Broschüre bietet Grundlagenwissen, Hintergrundinformationen und praktische Tipps. Sie will Fachkräfte sowie Freiwillige dabei unterstützen, einen gewaltfreien Umgang mit Klientinnen und Klienten zu gestalten und Suchtkranke durch den fachlichen Umgang mit dem Thema Gewalt in einem positiven Verlauf der Suchtberatung zu stärken. Die Broschüre kann ab sofort kostenfrei bei der DHS in bestellt werden: https://www.dhs.de/informationsmaterial/bestellung.html. Sie steht außerdem als PDF zum kostenlosen Download bereit: https://www.dhs.de/informationsmaterial/broschueren-und-faltblaetter.html
Z-Card "Die Wissensbox" - Restauflage noch bestellbar
Die Z-Card „Die Wissensbox“ bringt Wissenswertes rund um die Risiken von Alkohol kurz und kompakt im praktischen Pocket-Format auf den Punkt. Die Informationen regen zum Nachdenken über den eigenen Konsum an. Kostenlose Bestellung im DHS Bestellcenter - solange der Vorrat reicht: https://www.dhs.de/informationsmaterial/bestellung.html (Abgabe nur als Karton mit 50 Stück Inhalt). Ansicht und Download als PDF: https://www.aktionswoche-alkohol.de/fileadmin/user_upload/Materialien/Downloads/DHS-19-07-0084_AWA_2019_Z-Card_WEB.PDF
Produktion und Versand werden von der Deutschen Rentenversicherung Bund und der BARMER unterstützt.
Arbeitshilfe zur kultursensiblen Beratung
Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund bringen teilweise Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit mit, die Fachkräften im deutschen Gesundheitssystem bzw. in psychosozialen Einrichtungen nicht bekannt sind und die Beratung und Behandlung erschweren. Der Deutsche Caritasverband hat zur Unterstützung in der Praxis eine Arbeitshilfe entwickelt. Die Broschüre führt in die verschiedenen Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit ein. Mit konkreten Beispielen von kulturspezifischen Krankheitskonzepten sollen diese Vorstellungen verdeutlicht werden. Zudem erhalten Berater/-innen konkrete Empfehlungen für die Vorbereitung und Durchführung eines kultursensiblen (Erst-)Gesprächs. Die Materialien stehen zum Download zur Verfügung unter: https://www.caritas.de/fuerprofis/fachthemen/gesundheit/kultursensible-beratung
Verbesserung der beruflichen Teilhabe in der Suchtrehabilitation an der Schnittstelle zu Jobcenter und Arbeitsagentur
Die Reintegration arbeitsloser Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in den Arbeitsmarkt bleibt trotz differenzierter beruflicher Therapieanteile eine zentrale Herausforderung für die Entwöhnungsbehandlung. Deshalb führen zehn niedersächsische Fachkliniken seit 2017 eine besondere Datenerhebung durch: Anhand von zusätzlich in die Basisdokumentation eingepflegten Items dokumentieren sie ihre Aktivitäten zur Kontaktaufnahme mit Arbeitsagentur und Jobcenter. Wie erfolgreich und effektiv die Kontaktaufnahme während der stationären Entwöhnungsbehandlung verläuft, wird in einem Artikel auf KONTUREN online anhand erster Ergebnisse zu den Entlassungsjahrgängen 2017 bis 2019 vorgestellt.
Rauchfreies Deutschland 2040: Ein Diskussionsbeitrag
Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) und der Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V. haben einen Diskussionsbeitrag „Rauchfreies Deutschland 2040“ veröffentlicht. Der Artikel wurde in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift publiziert: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1162-3305
Neue Webseite zum Rauchen in Filmen
Die neue Webseite www.rauchfreiefilme.de des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT Nord) informiert darüber, wie häufig in Filmen geraucht wird und wieso das ein Problem darstellt. Ziel ist ein kontinuierliches Monitoring von Rauchszenen in Kinofilmen, die in Deutschland gezeigt und von einer Mindestzahl an Zuschauer/-innen gesehen werden.
Online-Dokumentation zum Kooperationstreffen
Wie der Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit mitteilt, ist die Online-Dokumentation des Kooperationstreffens „ko|ope|rie|ren: gemeinsam handeln für gesundheitliche Chancengleichheit“ am 18. November 2019 in Berlin nun fertiggestellt: https://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/kooperationsverbund/kooperationstreffen/17-kooperationstreffen
Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Kooperationsverbund gehören 74 Organisationen an, darunter auch die DHS.
Synthetische Cannabinoide und ihre Risiken
Große Risiken für Konsumierende gehen von Cannabisprodukten auf dem Schwarzmarkt aus, die mit synthetischen Cannabinoiden behandelt wurden. Darauf macht ein aktuelles Factsheet der Stellen für Suchtprävention im Kanton Zürich von April 2020 aufmerksam. Weitere Informationen unter: www.suchtpraevention-zh.ch
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