Newsletter 6-2022
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
was für ein Jahr! Die Herausforderungen, vor denen Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe in diesen bewegten Zeiten stehen, werden nicht kleiner, sondern stetig größer. Grund genug, DANKE zu sagen: Wir blicken mit Stolz auf erfolgreiche Kampagnen und Veranstaltungen wie die bundesweite Aktionswoche Alkohol und die 61. DHS Fachkonferenz SUCHT zurück, die durch die tatkräftige Unterstützung und das Engagement vieler einzelner Menschen erst möglich wurden.
Für das kommende Jahr 2023 wünschen wir Ihnen alles Gute & Gesundheit und verbleiben
mit den besten Grüßen für eine schöne Weihnachtszeit
Ihr Team der DHS Geschäftsstelle
Dieser Newsletter informiert Sie über folgende Themen:
- DHS: Suchthilfeverzeichnis ist aktualisiert
- 61. DHS Fachkonferenz SUCHT: Erfolgreich durchgeführt
- 3. Aktionstag Suchtberatung: „Wir sind für alle da … noch“
- Unfairtobacco: WHO Kampagnenthema Tabak
- BVPG: Stärkung von Public Health
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
- KDS 3.0 Manual: Aktualisierung zum 01. Januar 2023
- NEWS: Aktuelle Warnmeldungen
- NALtrain: Stand des Projekts
- SUCHT Hamburg: Infos zu Spielsperren
- BgSwW: Bundesdrogenbeauftragter übernimmt Schirmherrschaft
- BKD: Dry January – Ein Monat ohne Alkohol
- BKD: Neues Projekt zur Förderung der digitalen Selbsthilfe
- ISD: Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung der Cannabislegalisierung
- SOLID: Kurzvideos zu Aspekten der Sozialarbeit
- BAS: Suchtforschungstelegramm
- ZIS: Abschlussbericht zum Projekt „EVASUNO“
- Bericht: Lobbyismus der Alkoholindustrie auf EU-Ebene
- Sucht Schweiz: Website „Schwangerschaft ohne Alkohol“
- UN-Kinderrechtskomitee: Anhörung Deutschlands
- Aktualisiertes DHS Handbuch: „Qualitätsstandards in der betrieblichen Suchtprävention und Suchthilfe“
- Jetzt auch als Printversion: Band 1 der Suchtmedizinischen Reihe der DHS – Alkoholabhängigkeit
- Aktionswoche Alkohol 2022: Online Dokumentation veröffentlicht
- DBDD: Bericht zu illegalen Drogen erschienen
- Fachbeitrag: Bundesweite Plattformlösungen für die Digitalisierung der Suchtberatung
- Fachbeiträge: Aktionswoche Alkohol & Passivtrinken als gesellschaftliches Problem
- Jahresbericht 2021 der Deutschen Suchthilfestatistik
- DKFZ: Alkoholatlas Deutschland 2022
- BAJ & DKHW: Positionspapier Medienabhängigkeit
- Paritätischer Gesamtverband: Flyer zum Thema Suchtberatung
- Akzept: 9. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2022
- Verbändeappell: Für Rauchverbot in Autos in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren
- BKD: Neuer Flyer für von Sucht betroffene Menschen
- blu:interact: Neue Module zu Cannabis
- DG-SAS: Positionspapier zur geplanten Cannabislegalisierung
- Anonyme Alkoholiker: Broschüre zum „Jack Alexander Artikel“
- Verbändeübergreifender Fachtag von fdr+, bus., CaSu und Fachverband Sucht+ am 07. März 2023 in Kassel
- Gemeinsamer Fachtag zu "Streetwork im Netz" von fdr+ und Condrobs e.V. am 20. März 2023
- 44. fdr+sucht+kongress am 22./23. Mai 2023 in Weimar
- Diakonisches Werk Pfalz: Freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe
- Technische Hochschule Nürnberg: Suchtberatung Online
- DHS: Sekretariat der Geschäftsführung
Aus der DHS
DHS: Suchthilfeverzeichnis ist aktualisiert
Rund 2.000 Einträge von Einrichtungen der Suchthilfe in ganz Deutschland umfasst das DHS Suchthilfeverzeichnis nach der im Herbst durchgeführten jährlichen Aktualisierung. Das kostenfreie Serviceangebot bietet Hilfesuchenden und ihren Angehörigen, Fachleuten sowie Interessierten umfassende Informationen zu Einrichtungen der ambulanten und stationären Suchthilfe: www.suchthilfeverzeichnis.de
61. DHS Fachkonferenz SUCHT: Erfolgreich durchgeführt
Aktuelle sowie künftige sucht- und drogenpolitische Handlungsbedarfe und erfolgreiche Umsetzungsstrategien standen im Fokus der 61. DHS Fachkonferenz SUCHT vom 26.-28. Oktober 2022 in Essen. Die Veranstaltung unter dem Titel „Die Sucht- und Drogenpolitik der Gegenwart und Zukunft“ mit rund 200 Teilnehmenden aus dem gesamten Spektrum der Suchthilfe war schon Wochen vor Veranstaltungsbeginn komplett ausgebucht. Der Bundesdrogenbeauftragte, Burkhard Blienert, skizzierte am ersten Veranstaltungstag Zukunftsperspektiven der Sucht- und Drogenpolitik der Bundesregierung. Am Vormittag hatte der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Berlin das Eckpunktepapier zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken vorgestellt. In einer lebhaften Expert:innendiskussion zu Aspekten des Jugendschutzes, der Suchtmittelwerbung, der Lenkungssteuern auf Suchtgüter sowie zur Produktsicherheit wurde auch auf das vorgelegte Papier Bezug genommen. Die insgesamt 13 Foren am 2. Tag der Fachkonferenz analysierten und diskutierten ein breites Spektrum von Fragestellungen von der Cannabis-Verhaltensprävention und -regulierung über die Zukunft der ambulanten Suchthilfe bis hin zur Überwindung von Schnittstellenproblematiken. Die Podiumsdiskussion zum Abschluss der Veranstaltung thematisierte den Wandel im Umgang mit Sucht. Dabei blickten die Diskutant:innen nicht nur auf das vergleichsweise gut aufgestellte Versorgungssystem in Deutschland, sondern bezogen sich auch auf Erfahrungen aus dem europäischen Ausland. In der Evaluation gaben insgesamt 98 % der Befragten an, die Veranstaltung habe ihnen „sehr gefallen“ bzw. „gefallen“. Über den Termin und den Tagungsort der DHS Fachkonferenz SUCHT 2023 informieren wir Sie in einem der nächsten DHS Newsletter.
3. Aktionstag Suchtberatung: „Wir sind für alle da … noch“
Zahlreiche Suchtberatungsstellen beteiligten sich am 10. November 2022 mit den unterschiedlichsten Aktionsformaten (z.B. Filmvorführungen, Infostände, trägerübergreifende Briefe an Vertreterinnen und Vertreter der Politik, Pressegespräche) am 3. Aktionstag Suchtberatung „Kommunal wertvoll!“. Unter dem Schwerpunkt „Wir sind für alle da … noch“ verdeutlichten die Einrichtungen den Wert der kommunalen Suchtberatung und wiesen auf bestehende Finanzierungslücken hin. Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, hatte die Schirmherrschaft. Die volkswirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Effekte der ambulanten Suchtberatung sind Gegenstand von Studien in Sachsen und Bayern: SROI-Suchtberatung/Studie Sachsen sowie SROI-Suchtberatung/Studie Bayern.
Prävention
Unfairtobacco: WHO Kampagnenthema Tabak
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte für das Jahr 2022 das Thema Tabak und Umweltverschmutzung zum Kampagnenthema erklärt. Unfairtobacco, ein Projekt der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung, arbeitet seit vielen Jahren zu den Auswirkungen des Tabakkonsums und -anbaus auf die Umwelt. Bei verschiedenen Anlässen, u.a. einem Treffen mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, konnte die Organisation auch in Deutschland viel Aufmerksamkeit auf die schädlichen Auswirkungen von Tabak auf die Umwelt und das Klima lenken. Weitere Infos auf der Unfairtobacco-Website.
BVPG: Stärkung von Public Health
Als Dachverband von derzeit 138 vorwiegend zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch die DHS, engagiert sich die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) für den Ausbau von Krankheitsvorbeugung und Förderung und Erhalt von Gesundheit in Deutschland. Die BVPG und ihre Mitgliedsorganisation begrüßen die von der Bundesregierung geplante Stärkung von Public Health mit dem Vorhaben, in 2023 ein Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) einzurichten. Dazu hat die BVPG „Empfehlungen der BVPG für das BIÖG" ausgesprochen.
Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
KDS 3.0 Manual: Aktualisierung zum 01. Januar 2023
Wie schon in den zurückliegenden Jahren gibt es auch zum Jahreswechsel 2022/2023 eine überarbeitete Version des KDS 3.0 Manuals. Änderungen zur Ursprungsversion betreffen ausschließlich Erläuterungen und Definitionen im Manual. Die einheitlichen Dokumentationsstandards sind im Deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der Suchtkrankenhilfe definiert. Seit Januar 2017 wird der Kerndatensatz in seiner aktuellen Version KDS 3.0 angewandt. Bei der DHS und dem IFT Institut für Therapieforschung gingen seit Inkrafttreten fortlaufend Rückmeldungen und Fragestellungen ein, die im Fachausschuss Statistik der DHS bearbeitet werden. Aufgrund der Rückmeldungen wurden aktuelle inhaltliche Ergänzungen und Anpassungen in den Erläuterungen zur Itemliste des KDS 3.0 vorgenommen. An der Itemliste selbst wurden, bis auf redaktionelle Anpassungen, keine Änderungen vorgenommen. Den KDS 3.0 mit aktuellen inhaltlichen Änderungen, der ab dem 1. Januar 2023 gilt, finden Sie in Kürze auf der Website der Deutschen Suchthilfestatistik.
NEWS: Aktuelle Warnmeldungen
NEWS, das National Early Warning System, zielt darauf ab, gesundheitsgefährdende Entwicklungen im Bereich psychoaktiver Substanzen frühzeitig zu erkennen und darüber zu informieren. Die gesammelten Informationen werden aufbereitet und über die Website von Mindzone veröffentlicht. Dort erscheinen auch die aktuellen NEWS-Warnmeldungen.
NALtrain: Stand des Projekts
Wie das erste Bundesmodellprojekt zum Thema Take Home Naloxon – das NALtrain-Projekt – berichtet, werden seit dem Beginn der Trainings am 01. Dezember 2021 bis Ende 2022 in 28 Städten aus 12 Bundesländern Trainings stattgefunden haben. Dabei konnten bisher 447 Mitarbeitende aus 258 verschiedenen Einrichtungen im Rahmen von NALtrain geschult werden. Eine neue und aktualisierte Fassung des NALtrain-Manuals für ausgebildete Trainer:innen ist jetzt verfügbar. Weitere Infos finden Sie auf der Projektseite.
SUCHT Hamburg: Infos zu Spielsperren
Anlässlich des diesjährigen Aktionstags Glücksspielsucht Ende September 2022 informierte SUCHT.HAMBURG über die erweiterten Möglichkeiten des Spielerschutzes. Vor über einem Jahr ist der aktuelle Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Seitdem haben Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit, sich bundesweit für die meisten Glücksspielangebote sperren zu lassen. Auch Familienangehörige können eine Sperre beantragen. Dafür ist ein zentrales Sperrsystem eingerichtet worden, an das in Deutschland zugelassene Glücksspielangebote angeschlossen sind, darunter Automatenspiele, Spiele in Spielbanken, Sportwetten oder Lotterien, die häufiger als zweimal pro Woche veranstaltet werden. Informationen zum Thema Spielsperre, ein Selbsttest zur Einschätzung des Spielverhaltens und Tipps für Angehörige finden Sie auf der Website www.automatisch-verloren.de „Automatisch Verloren“ ist eine gemeinsame Kampagne der Sozialbehörde und von SUCHT.HAMBURG.
BgSwW: Bundesdrogenbeauftragter übernimmt Schirmherrschaft
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, übernimmt die Schirmherrschaft über das Bündnis gegen Sportwettenwerbung (BgSwW). Das BgSwW setzt sich für die weitestgehende Einschränkung von Sportwettenwerbung ein und fordert die beteiligten Institutionen im Sport zur Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und zur Stärkung von Forschung und Prävention auf. Auch die DHS ist Mitglied des Bündnisses.
BKD: Dry January – Ein Monat ohne Alkohol
Im Januar 2023 bringt das Blaue Kreuz Deutschland e.V. (BKD) die weltweite Bewegung des „Dry January“ nach Deutschland. Schirmherr der Aktion ist der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert. „Dry January“ ist eine gute Gelegenheit, seinem Körper und seiner Persönlichkeit einen Monat ohne das Zellgift Alkohol zu gönnen. Mit der Kampagne möchte das BKD einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten. Menschen setzen sich im „Dry January“ mit dem eigenen Konsum auseinander und reflektieren ihr Trinkverhalten: ein wichtiger Schritt, um einer möglichen Suchtentwicklung vorzubeugen. Mehr erfahren auf: www.dry-january.eu
BKD: Neues Projekt zur Förderung der digitalen Selbsthilfe
Die Sucht-Selbsthilfe hat in den vergangenen Jahren gute Schritte in Richtung Online-Selbsthilfe unternommen. Die Möglichkeit, sich digital in Videokonferenzen zu treffen, eröffnet für viele Menschen mit einer Suchtproblematik den Zugang zur Sucht-Selbsthilfe. BlueMeeting wurde im Blauen Kreuz Deutschland e.V. (BKD) eingeführt. Dabei wurden viele gute Erfahrungen gemacht. Jetzt hat das BKD ein neues Projekt unter dem Arbeitstitel „digimee+“ auf den Weg gebracht (digimeet ist ein Kunstwort für digitale Treffen). Im Projektzeitraum bis Ende 2024 sollen bundesweit 75 neue Online-Gruppen entstehen.
Aus der Forschung
ISD: Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung der Cannabislegalisierung
Der aktuelle Koalitionsvertrag sieht mit der Erlaubnis einer Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken einen Paradigmenwechsel in der deutschen Drogenpolitik vor. In diesem Zusammenhang hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine Studie an das Institut für Interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg (ISD) mit dem Ziel in Auftrag gegeben, den aktuellen Forschungsstand zur Akzeptanz und zu den Effekten verschiedener Abgabemodalitäten auf das Konsumverhalten sowie assoziierte Gesundheitsparameter zusammenzufassen. Diese systematische Sichtung und Bewertung von Fachpublikationen soll als empirische Hilfestellung fungieren, ein evidenzgestütztes Abgabemodell mit dem Fokus Gesundheitsschutz zu entwickeln. Erste (vorläufige) Handlungsempfehlungen zur Ausgestaltung der Cannabislegalisierung in Deutschland können auf der Homepage des ISD eingesehen werden.
SOLID: Kurzvideos zu Aspekten der Sozialarbeit
SOLID, "Social work and strengthening NGOs in development cooperation to treat drug addiction", ist ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördertes internationales Forschungsprojekt für den Zeitraum von 2020 bis 2024. Das vom Frankfurter Institut für Suchtforschung koordinierte Projekt zielt darauf ab, fünf Forschungsinstitute zusammenzubringen, um Nachwuchswissenschaftler:innen für soziale Studien zum illegalen Drogenkonsum zu fördern. Im Frühjahr 2022 wurden einige Einrichtungen in Deutschland (Berlin und Frankfurt) besucht, die Hilfe und Unterstützung für Drogenkonsumierende, HIV-Infizierte und Menschen mit psychischen Problemen anbieten. Auf Grundlage dieser Visiten entstanden Kurzvideos, die jeweils verschiedene Aspekte der Sozialarbeit darstellen.
BAS: Suchtforschungstelegramm
Kurz vor Jahresende hat die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS) eine weitere Auswahl an Kurzzusammenfassungen von Forschungsergebnissen vorgelegt. Themen des aktuellen Suchtforschungstelegramms sind u.a. „Risiken des Alkoholkonsums auf Bevölkerungsebene - eine systematische Analyse im Rahmen der Global Burden of Disease Study 2020“ sowie „Die Börse als Casino: Assoziationen zwischen der Häufigkeit des Aktienmarkthandels und problematischem Glücksspiel“.
ZIS: Abschlussbericht zum Projekt „EVASUNO“
Das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS) Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, hat Mitte des Jahres den Abschlussbericht zum Projekt „EVASUNO: Evaluation der 3. Verordnung zur Änderung der BtMVV vom 22.5.2017 („Substitutions-Novelle“) vorgelegt.
Aus Europa
Bericht: Lobbyismus der Alkoholindustrie auf EU-Ebene
IOGT-NTO and Movendi International schlüsseln in einem kürzlich veröffentlichten Bericht die Aktivitäten der Alkohollobby mit der EU Kommission auf. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Alkoholindustrie die EU Kommission 19 mal häufiger konsultiert hat als Organisationen und Organe der Zivilgesellschaft, die sich für Public Health und Alkoholpolitik einsetzen. Beschrieben ist zudem, wie die Alkoholindustrie die Alkoholpolitik auf EU-Ebene beeinflusst und jede Möglichkeit nutzt, um Gesundheitsbotschaften zu verwässern und Weiterentwicklungen einer effektiven Alkoholpolitik zu blockieren. Der Bericht ist hier verfügbar.
Sucht Schweiz: Website „Schwangerschaft ohne Alkohol“
Sucht Schweiz hat eine Kampagne zur Unterstützung von Fachpersonen konzipiert, die mit Frauen im gebärfähigen Alter sowie mit Kindern in Kontakt stehen, die während der Schwangerschaft Alkohol ausgesetzt waren. Auf der Website www.schwangerschaft-ohne-alkohol.ch stehen Informationen und Hinweise auf Leitfäden sowie andere Unterlagen zur Verfügung. Diese sollen nach und nach, in Zusammenarbeit mit weiteren Fachpersonen, erweitert und ergänzt werden.
UN-Kinderrechtskomitee: Anhörung Deutschlands
Deutschland ist durch die UN-Kinderrechtskonvention dazu verpflichtet, die Rechte von Kindern zu stärken und zu schützen. Zugleich gilt es, das WHO-Tabakrahmenabkommen so zu erfüllen und umzusetzen, dass das Recht auf Gesundheit für jeden, und insbesondere für Kinder und Jugendliche, gewährleistet ist. Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland wurde Anfang September 2022 überprüft. Weitere Infos finden Sie auf der Website von Unfairtobacco.
Veröffentlichungen
Aktualisiertes DHS Handbuch: „Qualitätsstandards in der betrieblichen Suchtprävention und Suchthilfe“
Betriebliche Suchtpräventionsprogramme spielen im Personal- und Gesundheitsmanagement von Unternehmen, Verwaltungen und Verbänden eine immer größer werdende Rolle. Die damit einhergehenden Herausforderungen sind dabei ebenso vielfältig wie anspruchsvoll. Ziel der vollständig aktualisierten DHS Qualitätsstandards für die betriebliche Suchtprävention und Suchthilfe ist es daher, den Beteiligten ein fachlich und rechtlich abgestimmtes Konzept als Handreichung für die betriebliche Praxis zu liefern. Es kann für Betriebe aller Größenordnungen herangezogen werden, um das eigene Angebot zum einen am Bedarf anzupassen und zum anderen am heutigen Standard auszurichten. Die Broschüre können Sie kostenlos als PDF über das Bestellcenter der DHS herunterladen.
Jetzt auch als Printversion: Band 1 der Suchtmedizinischen Reihe der DHS – Alkoholabhängigkeit
Der vollständig überarbeitete und aktualisierte Band 1 der Suchtmedizinischen Reihe der DHS zum Thema „Alkoholabhängigkeit“ liegt ab sofort auch als Printversion zur kostenlosen Bestellung im DHS Bestellcenter vor. Die Publikation enthält umfangreiches Grundwissen zu Alkoholabhängigkeit: Ein Kompendium für Ärzte und Ärztinnen sowie psychosoziale Berufsgruppen in der psychotherapeutischen Versorgung und der Sozialarbeit.
Aktionswoche Alkohol 2022: Online Dokumentation veröffentlicht
Tausende Engagierte in über 350 Orten in ganz Deutschland machten während der Aktionswoche Alkohol im Mai 2022 eine breite Bevölkerung auf die gesundheitlichen und sozialen Risiken des Alkoholkonsums aufmerksam. Die jetzt online verfügbare Dokumentation informiert über die 8. Auflage der erfolgreichen Präventionskampagne, die in diesem Jahr unter der Fragestellung „Wie ist deine Beziehung zu Alkohol?“ stand. Weitere Infos zur Aktionswoche Alkohol unter www.aktionswoche-alkohol.de.
DBDD: Bericht zu illegalen Drogen erschienen
Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) hat ihren jährlichen Bericht veröffentlicht. Dieser zeigt die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Prävention, Beratung, Behandlung, Schadensminderung und Angebotsbekämpfung mit Blick auf illegale Drogen in Deutschland auf und bietet entsprechende Hintergrundinformationen. Zudem gibt er einen vollständigen Überblick über das Konsumverhalten in der Altersgruppe der 12- bis 64-Jährigen. In einem parallel zum Bericht erscheinenden Factsheet veröffentlicht die DBDD die wichtigsten Informationen zum Thema Cannabis in Kurzform. Weitere Informationen finden Sie in der gemeinsamen Pressemitteilung der DBDD und des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht– und Drogenfragen.
Fachbeitrag: Bundesweite Plattformlösungen für die Digitalisierung der Suchtberatung
Dr. Peter Raiser, DHS Geschäftsführer, hat auf Konturen online einen Fachbeitrag unter dem Titel „Bundesweite Plattformlösungen für die Digitalisierung der Suchtberatung. Die Sozialplattform und das Konzept DigiSucht“ veröffentlicht. Aktuell wird die Digitalisierung der Suchtberatung durch den parallelen Aufbau von zwei Beratungsplattformen vorangetrieben, die bundesweit und trägerübergreifend genutzt werden können: Die Umsetzung des Konzeptes DigiSucht und den Aufbau der Sozialplattform durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes. Die DHS hat den Entwicklungsprozess der beiden Projekte verfolgt und in Teilbereichen aktiv mitgestaltet. Der Beitrag stellt den aktuellen Umsetzungsstand der beiden Plattformen dar und erläutert Ziele und Hintergründe.
Fachbeiträge: Aktionswoche Alkohol & Passivtrinken als gesellschaftliches Problem
In der Doppelausgabe 4 & 5-2022 des SuchtMagazins, Internationale Fachzeitschrift der Suchtarbeit und Suchtpolitik; mit dem Schwerpunktthema „Sucht- und Genussmittel Alkohol“ sind zwei Beiträge von Christina Rummel erschienen. Im Beitrag „Passivtrinken als gesellschaftliches Problem“ setzt sich die DHS Geschäftsführerin mit den schädlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Menschen im nahen sozialen Umfeld von Konsumierenden und den Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft kritisch auseinander. Ziele, Rahmenbedingungen, Elemente und der Impact der Aktionswoche Alkohol beleuchtet sie unter dem Titel „«Alkohol? Weniger ist besser!» – eine erfolgreiche Präventionskampagne im Porträt“ gemeinsam mit Petra von der Linde, DHS Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
DSHS: Jahresbericht 2021 ist erschienen
Der Jahresbericht 2021 der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) ist erschienen und auf der Website der DSHS verfügbar. Der Bericht fasst die wichtigsten aktuellen Ergebnisse der Deutschen Suchthilfestatistik zusammen. Die vorliegende Statistik basiert auf den Daten des Jahres 2021, die mit dem Deutschen Kerndatensatz (KDS) zur Dokumentation im Bereich der Suchthilfe, der in seiner aktuellen Fassung (KDS 3.0) seit 2017 Verwendung findet, erhoben worden sind.
DKFZ: Alkoholatlas Deutschland 2022
Der Alkoholatlas Deutschland 2022 ist vor einiger Zeit erschienen. Das umfassende Nachschlagewerk mit Zahlen und Fakten zu Alkohol fasst aktuelle Daten zum Alkoholkonsum sowie seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen zusammen. Die Publikation zielt darauf ab, das Bewusstsein für alkoholbedingte Gesundheitsgefahren zu schärfen und ist als wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Alkohol- und Krebsprävention gedacht. Die Neuauflage des 2017 erstmals erschienenen Alkoholatlas Deutschland wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erstellt und durch die Deutsche Krebshilfe finanziell unterstützt.
BAJ & DKHW: Positionspapier Medienabhängigkeit
Unter dem Titel „Du bist doch süchtig!“ treten die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. (BAJ), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW) sowie sieben weitere Organisationen in einem Positionspapier gemeinsam für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit dem Begriff der Mediensucht ein. Bereits im Jahr 2020 hat die DHS gemeinsam mit dem Fachverband Medienabhängigkeit in einem Ergebnispapier wichtige Punkte zum Thema Problematisches Spielen und Gaming Disorder dargestellt.
Paritätischer Gesamtverband: Flyer zum Thema Suchtberatung
Im Rahmen seiner Gemeinnützigkeitskampagne hat der Paritätische Gesamtverband einen Flyer zum Thema Suchtberatung veröffentlicht, der unter anderem auch auf der Website www.aktionstag-suchtberatung.de zum kostenlosen Download bereitsteht.
Akzept: 9. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2022
Der 9. Alternative Drogen und Suchtbericht ist jetzt erschienen. Er greift das Thema Cannabislegalisierung auf. Dazu hat akzept e.V. international anerkannte Expertinnen und Experten der Cannabislegalisierung um kurze Beiträge zu Möglichkeiten, Erfordernissen und auch Risiken der Legalisierung gebeten.
Verbändeappell: Für Rauchverbot in Autos in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren
Ein breites Bündnis von 37 Organisationen, Verbänden und Institutionen fordert ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren. Auch die DHS hat den Verbändeappell „Gesundheitsschutz geht vor – Für ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren“ unterzeichnet. Bundesregierung und Bundestag sind aufgefordert, durch eine Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes oder der Straßenverkehrsordnung ein gesetzliches Rauchverbot in geschlossenen Fahrzeugen bei Anwesenheit von Minderjährigen sowie Schwangeren zu normieren. Zur Durchsetzung des Verbotes sollten Verstöße mit einem wirksamen Bußgeld geahndet werden.
BKD: Neuer Flyer für von Sucht betroffene Menschen
In Zusammenarbeit mit dem Grafikdesignbüro „mahnerzeichensprache“ (Bochum) hat das Blaue Kreuz Deutschland e.V. (BKD) einen neuen Flyer für von Sucht betroffene Menschen entwickelt. Der Flyer transportiert Emotionen und spricht die von Sucht Betroffenen direkt in ihrer Situation an, holt sie ab und bietet Hilfe an. Entstanden ist der Flyer mit finanzieller Förderung des BKK Dachverbandes.
blu:interact: Neue Module zu Cannabis
Zu Beginn des neuen Schuljahres ist das erste themenzentrierte Modul von blu:prevent bei blu:interact an den Start gegangen. Da der Konsum von Cannabis in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, möchte blu:prevent auch dazu in seinen Präventionsmodulen Content liefern. Mit interaktiven Tools, Videos, Risikochecks und vielem mehr kann das Thema Cannabis von Jugendlichen bearbeitet werden. Sie erlangen dabei nicht nur jede Menge Wissen, sondern müssen immer wieder selbst Position beziehen und diese vertreten. Durch die beigefügten Coaching-Cards ist jeder Moderierende in der Lage, kompetent und sicher durch die Präventionssession zu führen und die Gruppe bei der Auseinandersetzung mit dem Thema zu begleiten.
DG-SAS: Positionspapier zur geplanten Cannabislegalisierung
Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention (DG-SAS) hat jetzt ein Positionspapier zur geplanten Cannabislegalisierung vorgelegt. Darin begrüßt die DG-SAS die Absicht, Cannabisprodukte zu legalisieren.
Anonyme Alkoholiker: Broschüre zum „Jack Alexander Artikel“
Die Anonymen Alkoholiker Interessengemeinschaft e.V. (AA) hat kürzlich eine Broschüre mit dem sogenannten „Jack Alexander Artikel“ vorgelegt. Die Veröffentlichung des Artikels „Alcoholics Anonymous“ von Jack Alexander in der Saturday Evening Post vom 1. März 1941 war ein Meilenstein in der Geschichte der Anonymen Alkoholiker. Die Broschüre mit dem Artikel ist für € 1,00 über den Shop auf der Website www.anonyme-alkoholiker.de zu beziehen.
Veranstaltungen
Verbändeübergreifender Fachtag von fdr+, bus., CaSu und Fachverband Sucht+ am 07. März 2023 in Kassel
Der verbändeübergreifende Fachtag von fdr+, bus., CaSu und Fachverband Sucht+ für soziotherapeutische Einrichtungen am 07. März 2023 im Haus der Kirche in Kassel thematisiert u.a.: Überblick zum aktuellen Stand der Soziotherapie in Deutschland, Sozialraumorientierung, Tagesstruktur und Beschäftigung, Corset Sucht, Zielgruppe „junge Menschen mit Abhängigskeitserkrankungen" und Aussagen zu Veränderungen der Klientel aufgrund der Basisdokumentation. Weitere Informationen werden ab Januar 2023 auf der fdr+ Website zur Verfügung stehen.
Gemeinsamer Fachtag zu "Streetwork im Netz" von fdr+ und Condrobs e.V. am 20. März 2023
Beim gemeinsamen Fachtag zu "Streetwork im Netz" von fdr+ und Condrobs e.V. am 20. März 2023 geht es u.a. um folgende Themen: Vorstellung der Ergebnisse der Begleitforschung zu Streetwork im Netz durch die Technische Hochschule Nürnberg, Empfehlungen zur methodischen flächendeckenden und nachhaltigen Umsetzung von aufsuchender sozialer Arbeit im virtuellen Raum. Weitere Informationen erhalten Sie ab Januar 2023 auf der fdr+ Website.
44. fdr+sucht+kongress am 22./23. Mai 2023 in Weimar
Der 44. fdr+sucht+kongress am 22./23. Mai 2023 in Weimar steht unter dem Thema „Entstigmatisierung in der Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe“. Weitere Informationen finden Sie demnächst auf der fdr+ Website.
Weiterbildungen
Diakonisches Werk Pfalz: Freiwillige Mitarbeit in der Suchthilfe
Das Diakonische Werk Pfalz bietet eine qualifizierte Ausbildung für die aktive Mitarbeit in Freundeskreisen/Selbsthilfegruppen an. Die Kurse richten sich an Betroffene und Angehörige, die in Freundeskreisen/Selbsthilfegruppen aktiv mitarbeiten und an Interessierte, die in anderen Zusammenhängen mit suchtbetroffenen Menschen zusammenarbeiten. Die Ausbildung schließt mit einer praxisorientierten Prüfung ab. Bei ehemaligen Abhängigen ist es erforderlich, mindestens zwei Jahre abstinent/clean zu leben. Weitere Infos per Mail an: renate.stuermer[at]diakonie-Pfalz.de.
Technische Hochschule Nürnberg: Suchtberatung Online
In der neuen Weiterbildung Suchtberatung Online der Technischen Hochschule Nürnberg in Kooperation mit mudra – Alternative Jugend-und Drogenhilfe Nürnberg e.V. reflektieren die Teilnehmenden den Einsatz verschiedener Methoden und Tools und erlernen anhand von authentischen Beispielen, wie die sie die jeweiligen Spezifika der unterschiedlichen digitalen Beratungskanäle optimal zu einem integrierten und zielgruppenadäquaten Angebot verknüpfen. Der Kurs findet überwiegend online statt. Weitere Infos zu Inhalten, Zugangsvoraussetzungen, Terminen sowie Kontakt und Anmeldung über das Institut für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg: koordination[at]e-suchtberatung.de.
Stellenausschreibung
DHS: Sekretariat der Geschäftsführung
Die DHS sucht für das Sekretariat der Geschäftsführung zum 01. Februar 2023 eine:n Mitarbeiter:in (m/w/d) in Teilzeit (30 Stunden/Woche). Zu den Aufgaben zählen das zentrale Büromanagement der Geschäftsführung, u.a. Organisation der Terminkalender, Führen der Korrespondenz und Ablagen, Organisation von Sitzungen, das redaktionelle Betreuen des Internetauftritts der DHS und des DHS Newsletters sowie Korrespondenz mit den IT-Dienstleistenden der Organisation. Weitere Infos zum Stellenangebot finden Sie auf der DHS Website.
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