Methamphetamin - Geschichte

Erstmals synthetisierte man flüssiges Methamphetamin 1893 in Japan. Seine kristalline Reinform wurde dort 1921 patentiert. Durch das Patent ausgebremst, forschten die deutschen Temmler-Werke an alternativen Herstellungsverfahren und brachten das Aufputschmittel 1938 unter dem Markennamen Pervitin® freiverkäuflich in den Handel. Unter anderem in Form von Pralinen, genannt „Hausfrauenschokolade“.

„Fliegermarzipan“ & „Panzerschokolade“

Nur ein Jahr später war Methamphetamin sogar ein entscheidender Faktor während der Blitzkriege gegen Frankreich und Polen: Um während der oft tagelang andauernden Schlachten Müdigkeit, Angst und Hunger zu unterdrücken, gehörten „Fliegermarzipan“, „Panzerschokolade“ oder „Hermann-Göring-Pillen“ zur täglichen Ration des deutschen Heers. Auch bei US-amerikanischen Soldaten im Vietnamkrieg der 1960er Jahre sollte Pervitin® das Durchhalten sichern.

Methamphetamin als illegale Droge und Dopingmittel

Als gegen Ende des Krieges klar wurde, dass der als harmlos beworbene Stoff in Wirklichkeit fatale Auswirkungen hat, wurde er unter Verschreibungspflicht gestellt. Erst 1988 verschwand Pervitin® aus den Regalen der Apotheken. Seitdem taucht Methamphetamin als illegale Droge in verschiedenen Milieus sowie im Leistungssport als Dopingmittel auf.